Basilika Vierzehnheiligen | Nr. 57 / 29. Jhrg. 2022/2
auch für den Aufenthalt des Abts, vornehmer Gäste sowie in der Hauptsaison der Wall- fahrt für Beichtväter und Zelebranten der Zisterziensermönche. Das Giebelrelief des Ein- gangs ziert das Gebäude mit dem Wappen von Abt Stephan Mösinger zwischen den sitzenden Figuren von Glaube und Hoffnung sowie darunter die Figur des hl. Bernhard von Clairvaux. Auf der Gartenseite ist als entsprechendes Gegenstück das Wappen der Abtei Langheim mit den Allegorien von Liebe und Beständig- keit zu bewundern. Zur Propstei gehörten landwir tschaftliche Nebengebäude und der Propsteigarten. Stallungen, Scheune und Felsenkeller sind trotz mehrfacher Umge- staltung im Kern bis heute erhalten, aber anderweitig genutzt. Bis zur Säkularisation 1803 lebten darin Zisterzienser von Klosterlangheim. Seit 1839 bewohnen die Franziskaner die ehe- malige Propstei und haben darin ihr Kloster eingerichtet. 8 Bis ins 19. Jahrhundert gab es im Ort Frank- enthal, dem heutigen Vierzehnheiligen, neben der Basilika und der Propstei nur drei weitere Gebäude: Der Fassade der Basilika gegenüber rechts ein Wirtshaus (heute Gasthaus „Zum goldenen Hirschen“), links ein Jägerhaus (heute Gasthaus „Goldener Stern“) und am Abhang des Berges unterhalb der Basilika ein Bauernhof mit Schäferei (heute die Mutter- bzw. Vater-Kind-Einrichtung Konradshof). Wohl um 1745/ 46, nach dem 300-jährigen Jubiläum der Erscheinungen des göttlichen Kindes, die den Auftakt der Wallfahrt von Vierzehnheiligen darstellen, begann man mit dem Neubau der Propstei im Windschatten der Basilika. Bau jedenfalls vom Staffelsteiner Maurermei- ster Johann Thomas Nissler. Wie schon der frühere Bau diente das neue Propsteigebäude sowohl als Wohnung des Langheimer Propstes und seines Gesindes als 9 D as H aus auf dem B erg , die ehemalige P ropstei der Z isterzienser Nicht mehr genau feststellen lässt sich, welche Architekten an der Planung des barocken Propstei-Gebäudes mitgewirkt haben. Wahrscheinlich haben Balthasar Neu- mann, Maximilian von Welsch und Johann Jacob Michael Küchel ihre Entwürfe dafür gezeichnet. Eventuell hat auch Gottfried Heinrich Krohne, der Hausarchitekt der Zisterzienser von Klosterlangheim, seine Pläne eingebracht. Umgesetzt wurde der A uswahl aus der C hronik des K losters und der B asilika (D ezember bis A pril 2022) Am 18.12.2021 legt Schwester Magdalena Holm nach zwei Jahren Noviziat um 10.00 Uhr in der Mutterhaus-Kapelle der Franzis- kusschwestern ihre Erstprofess ab. Statistik 2021: 55 Aushilfen bei Gottes- diensten auswärts haben die Brüder in 23 Ortschaften übernommen. 88 Führungen in der Basilika haben stattgefunden. Trotz Corona kamen 154 Wallfahrtsgruppen, wenn auch in kleinerer Anzahl. Die 16 Orgelkon- zerte zum „Jahr der Orgel“ am Freitag waren sehr gut besucht. Pandemie-bedingt fanden nur 5 Hochzeiten in der Basilika statt. In zwei Sonntagsmessen wurden die Ehe-Jubilare des Erzbistums Bamberg gefeiert, darüber hinaus gab es 42 Jubelpaare, die im Rahmen unserer Messen ihre Goldene, Diamantene oder Eiserne Hochzeit feierten. Franziskusschwestern und einen Tag danach auch mit seinen Mit- brüdern im Kloster. Am 06.03. hält Msgr. Dr. Josef Zerndl aus Scheßlitz, um 14.00 Uhr in der Basilika die 1. Fasten- predigt zum Thema „Zum Altar Gottes will ich treten“ (Ps 43,4) – „Der Altar als Schwelle zur Ewigkeit“ (Romano Guardini). Am 26. und am 28.01.2022 erklärt P. Dietmar um 20.00 Uhr als Auftakt zum Jubiläumsjahr bei einer Nachtführung den Gnadenaltar der 14 hl. Nothelfer bei spezieller Beleuch- tung durch Mesner Tobias Hartmann und bei meditativer Orgelmusik. Je über 100 Besu- cher sind begeistert. Am 23. und am 25.02. hält P. Stanislaus um 20.00 Uhr in der Basilika eine thematische Nachtführung über den Hochaltar und die beiden Vierungsaltäre. Jeweils ca. 100 Per- sonen lauschen im vorderen Bereich der Kirche aufmerksam seinen Ausführungen. Am 26.02. feiert P. Dagobert seinen 90. Geburtstag auf der Pflegestation der Vom 07. bis 10.03. tagt die Frühjahrsvollver- sammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Vierzehnheiligen. Die Bischöfe sind in den beiden Bildungshäusern untergebracht. Jeden Tag feiern sie in der Basilika ein Pontifikal- amt, dem jeweils ein anderer Würdenträger vorsteht. Am 13.03. findet im Rahmen einer Vesper die 2. Fastenpredigt statt. Domkapitular Prof. Dr. Elmar Koziel predigt zum Thema „Auf diese Steine können Sie bauen“ – Kirche als Haus aus lebendigen Steinen (1 Petr. 2, 5). Vom 14. bis 17.03. begeht die Deutsche Franziskanerprovinz den ersten Teil ihres Provinzkapitels, an dem ca. 90 Brüder teil- nehmen und im Diözesanhaus tagen und versorgt werden. Am 20.03. gestaltet Pfarrerin Sabine Schmid- Hagen aus Bad Staffelstein die 3. Fastenpredigt in der Basilika zum Thema „Macht Tore auf, Portale weit!“ (Ps 24, 7) – Das Willkommen unseres Gottes. Am 27.03. spricht Schwester Dr. Katharina Ganz, Generaloberin der Franziskanerinnen in Würzburg Oberzell, bei der 4. Fastenpre- digt zum Thema: „Sein wandernd Volk will leiten“ – Kirche als Pilger/in unterwegs auf dem synodalen Weg.
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