10 Kirchenschweizer und Basilika-Aufsichten Früher waren Kirchenschweizer in nahezu allen Kirchen üblich. Heute trifft man sie in großen Kathedralen und in gut besuchten Wallfahrtskirchen an – auch in der Basilika Vierzehnheiligen. Als Türhüter und Aufseher gehört es zu seiner Aufgabe, im Kirchengebäude vor allem während der Gottesdienste, Führungen und Konzerte für Ordnung und Ruhe zu sorgen. Bei Pontifikalämtern mit dem Bischof und beim Ein- und Auszug der Wallfahrer schreitet er in seiner Uniform und mit seinem Stab in der Hand würdevoll voran und geleitet den liturgischen Dienst an seinen Platz und nach dem Gottesdienst wieder in die Sakristei. Bereits im Mittel- alter gab es sogenannte „Domstäbler“, die mit einem großen Stab ausgerüstet während der Gottesdienste für Ruhe sorgten und in den Seitenschiffen auf- und abgingen. Die Uniform des Kirchenschweizers – der Stab, seine blaue Robe/ Schärpe mit Stulpen und das Barett als Zweispitz – erinnert an den Dienst der französischen Offiziere. Türhüter und Wachpersonal eines reichen Privathauses wurden im 17./ 18. Jahrhundert auf Französisch Suisse (Schweizer) genannt. Das lässt sofort an die Schweizer Garde des Papstes denken, die seit 1506 die Ein- und Ausgänge des Vatikans und den hl. Vater bewacht. Der Begriff Kirchenschweizer hat tatsächlich mit dem Land Schweiz zu tun, denn oft waren es ehemalige Soldaten aus der Schweiz, die ins Ausland gingen und sich beim Militär oder als Wachpersonal Geld verdienten. Herr Daniel Reitz ist seit Juni 2018 der Kirchenschweizer unserer Basilika. Er arbeitet auch als Mesner in unserer Wa l l f a h r t s - kirche und sorgt für den wunde rba ren Blumenschmuck darin. Unterstützt in seinem Dienst wird er von einigen Rentnern, die vor allem während der Wallfahrtszeit und an hohen Festtagen als Basilika-Aufsichten wichtige Ansprechpartner in der Kirche sind. Sie achten darauf, dass die Besucher des Gotteshauses entsprechend gekleidet sind und sich angemessen verhalten. Sie verstehen sich aber nicht nur als Wachpersonal und Aufpasser, sondern geben gern auch Auskünfte zumWallfahrtsort und zur Kunst in der Kirche. Auch sie tragen eine Uniform, die sie erkennbar macht, ihre Autorität unterstreicht und ihrem Dienst die nötige Würde und Ausstrahlung verleiht.
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