4 Weihnachtskirche Vierzehnheiligen Vierzehnheiligen ist eine Weihnachtskirche par excellence, das „Oberfränkische Bethlehem“, weil hier 1445/46 demHirten Hermann Leicht mehrmals das Christkind erschien und seither unter uns Wohnung genommen hat. Hier wiederholte sich auf wundersame Weise in einer Vision, was bei der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem ebenfalls die Hirten auf dem Feld erleben durften. P. Benedikt Grimm war als Guardian von Vierzehnheiligen 2009 im Hl. Land und besuchte dort auch die Geburtsgrotte in Bethlehem. An der Erscheinungsstelle unter dem Gnadenaltar ist seither der 14-zackige Stern von Bethlehem (eine Kopie aus der Geburtsgrotte) nachgegossen, allerdings mit einer anderen Aufschrift, die das Weihnachtsereignis in Vierzehnheiligen aufgreift: „JESUS CHRISTUS HIC APPARUIT 1446 IN MEDIO XIV AUXILIATORUM“ – auf Deutsch: „Hier erschien Jesus Christus im Jahr 1446 inmitten der 14 Nothelfer.“ Am 28. Juni 1446, dem Vorabend zum Hochfest Peter und Paul, zeigte sich auf einem Acker in Frankenthal das göttliche Kind dem Hirten Hermann Leicht zum dritten Mal. Ein Lichtschein schreckte ihn auf und wieder ging das Licht von der besagten Stelle aus: Ein Kindlein umgeben von 14 anderen Kindern, die alle mit halb-rot und halb-weißen Kleidern angezogen waren. Das mittlere Kindlein, welches etwas länger war als die anderen, glänzte wie die Sonne und hatte auf seinem Herzen ein rotes Kreuz. Hermann Leicht bekreuzigte sich und flehte die Erscheinung im Namen der Dreifaltigkeit an. Darauf sprach das Christkind: „Wir sind die vierzehn Nothelfer und wollen eine Kapelle haben und gnädiglich hier rasten: Willst du uns zu Diensten sein, so werden wir deine Diener sein.“ Bemerkenswert finde ich auf dem Bild, dass sich die wundersame Erscheinung des Jesuskindes und der 14 Nothelfer nicht nur auf Erden zeigt, sondern eine Entsprechung im Himmel hat. Der Hirtenstab von Hermann Leicht teilt das Bild in Himmel und Erde und verbindet beide. Wer die goldenen Strahlen nachzählt, die vom Christkind ausgehen, kommt bei der irdischen Erscheinung auf die Zahl 20 und bei der himmlischen Entsprechung auf die Zahl 15. Vielleicht wollte der Künstler damit ausdrücken, dass vom Himmel her ein Strahl auch dem Hirten Hermann Leicht zugedacht war und auf Erden außer ihm auch noch jeweils ein Strahl für den Schäferhund und die vier Schafe übrig sein sollte.
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