Basilika Vierzehnheiligen | Nr. 59 / 30. Jhrg. 2023/2

2 Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? (Jes 43,19) Das Jahr 2022 markierte eine ausdrückliche Zeitenwende: Leben lernen mit dem CoronaVirus, der Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und die gestiegenen Preise, die Kirchenkrise sowie der unübersehbare Klima-Wandel sind Hinweise darauf. Die Welt, wie wir sie kannten, hat sich geändert und ist spürbar aus den Fugen geraten. Im Jubiläumsjahr 2022 haben wir dankbar Rückschau gehalten auf die Gnade der Ursprünge und die glorreiche Geschichte unseres Wallfahrtsortes Vierzehnheiligen. Das Wallfahrtsthema 2023 lädt uns ein, nach vorne zu schauen und optimistisch die Knospen des Frühlings zu betrachten, die eine himmlische Blütenpracht bereits erahnen lassen: Was tut sich in meinem Leben an Neuem auf? Wo kann ich darin Gottes Spuren erkennen? Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? „Denkt nicht mehr an das, was früher war. Auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr!“ Es wird nicht mehr werden wie vorher. Und das ist auch gar nicht schlimm. Dinge gehen vorbei, Träume zerbrechen, Augenblicke gehen verloren – und es kommt wieder Neues. Andere Situationen als früher. Gute Ereignisse, die Gott für mich schon im Blick hat. Aber ich muss das Gute auch sehen wollen. Ich darf nicht an der Erinnerung an früher kleben bleiben und denken, dass es nie wieder so schön wird wie damals. Sonst verpasse ich völlig, was das Neue, das Gott mir schenkt, für mich an Gutem bereithält. Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? Der Prophet Jesaja spricht dem Volk Israel, das im 6. Jh. v. C. seit Jahrzehnten im Babylonischen Exil lebt, Trost und Mut zu. Er erinnert an den Exodus, die Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten. Damals hat Gott sein Volk mit starker Hand einen Weg durch die Wüste gebahnt und es in die Freiheit geführt. Durch die Rückkehr ins Gelobte Land begann für Israel ein neuer Wegabschnitt. Gott eröffnet neue Wege und neue Möglichkeiten. Ich muss sie nur sehen wollen. Er schickt uns auf eine geistliche Entdeckungsreise und verheißt uns eine wunderbare Zukunft: Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?

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