Basilika Vierzehnheiligen | Nr. 60 / 31. Jhrg. 2024/1

11 „Nicht schlecht, Herr Specht!“ „Nicht schlecht, Herr Specht!“ sagen wir in der Regel, wenn wir jemanden loben wollen und seine Leistung anerkennen mit ehrenden Worten „Das hast du gut gemacht!“ Auch um Nervensägen auf Distanz zu halten, ist dieser Ausspruch inzwischen sehr beliebt. Wir kennen den Ausdruck „auf etwas spechten“, um damit auszudrücken, worauf es jemand abgesehen hat und schon durch sein Hinschauen verrät, was er gerne haben möchte. Weiter gibt es die Redewendung, dass einer jemandem „ein Loch in den Bauch fragt“, wenn er durch intensive Fragen fast schon lästig wird. Umgangssprachlich kann sich jemand „in den Bauch freuen oder ärgern“, was meint: einer zeigt ganz deutlich seine Begeisterung oder sein Missbehagen. Ein Specht hatte über Nacht – wie wir am 12.08.2023 erschüttert feststellen mussten – dem Heiland auf dem Basilika-Platz ein Loch in die Brust gepickt und spähte mit seinem Köpfchen aus seinem Unterschlupf heraus, wie ein Gast unseres Klosters beobachtete. Die Holzfigur war innen hohl, so dass es für den Specht ein Leichtes war, sich darin eine Höhle zu bauen. Da er sich noch vorschriftsmäßig einen zweiten Fluchtweg sichern wollte, mussten wir eingreifen und den Gekreuzigten vor weiteren Spechthieben in Sicherheit bringen. Der Schaden wird nun fachgerecht behoben und die Heiland-Figur restauriert. Hoffen wir, dass der Specht sie künftig in Ruhe lässt! Vergelt’s Gott allen, die durch ihre finanzielle Zuwendung und durch fachkundiges Handeln mithelfen, dass diese sehr ansprechende Jesusfigur hoffentlich bald wieder auf dem Basilika-Platz zu sehen ist. Nachrufe P. Dagobert Scharf: Seit dem 10. Oktober 2018 lebte er auf der Pflegestation der Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen, wo er am 30. August 2023 im Alter von 91 Jahren starb. Am 14.08.2022 feierte er sein 70-jähriges Ordensjubiläum und am 24.08.2023, wenige Tage vor seinem Tod, sein 65-jähriges Priesterjubiläum. 9 Jahre war er Seminardirektor in Freystadt, wo er bis 1970 das Privatgymnasium der Franziskaner leitete und die Fächer Mathematik, Erdkunde, Biologie und Religion unterrichtete. Auch in Landshut und Bamberg St. Jakob war er als Seminarpräfekt eingesetzt. In Klosterlechfeld und Pfreimd war er jeweils sechs Jahre lang Kaplan, dann 11 Jahre Pfarrer in Freystadt. Auf dem Engelberg bei Miltenberg und dem Mariahilfberg in Amberg engagierte er sich für die Wallfahrt. P. Dagobert war bis zuletzt eine echte Frohnatur. Er konnte wunderbar singen und jodeln, in jungen Jahren auch leidenschaftlich gut tanzen. Hildegard Kraus: Als jüngere Schwester unserer Hauswirtschafterin Adelgunde Gagel war Hildegard Kraus viele Jahre in Küche, Garten und Kloster tätig als Köchin, Gartenhilfe und Reinigungskraft. Ohne große Worte zu machen erfüllte sie alle anfallenden Dienste und brachte sich engagiert ein. Nach längerer Krankheit verstarb sie – Mutter von drei Kindern und vier Enkelkindern – am 16.09.2023 im Alter von 57 Jahren. Wir sind traurig über ihren frühen Tod, gedenken ihrer in unseren Gebeten und behalten sie stets in dankbarer Erinnerung.

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