2 „Herr, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens!“ (Lk 1, 79) Entnommen ist dieser Satz dem „Benedictus“, einem Lobgesang, den Zacharias, der Vater von Johannes dem Täufer, anstimmt: „Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels“. Der Evangelist Lukas berichtet davon, dass Zacharias und Elisabeth in Johannes dem Täufer ein lang ersehnter Sohn geschenkt wird. Ihm, Zacharias, war der Engel Gabriel erschienen und hatte ihm die Geburt seines Sohnes angekündigt. Da er ihm zunächst nicht glaubte, verschlug es ihm buchstäblich die Sprache. Neun Monate lang war er sprachlos und konnte nicht mehr reden. Erst als es darum ging, den Namen des Kindes zu bestimmen, verlangte Zacharias nach einem Schreibtäfelchen, um zu bestätigen, wie Elisabeth schon ihren Sohn nach der Weisung des Engels genannt hatte: Ihm sollst du den Namen Johannes geben, d.h. Gott ist gnädig. In diesem Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen und stimmte voll Freude und Dankbarkeit sein Loblied an, in dem er Gottes wunderbares Handeln an seinem Volk lobt und die Rolle erkennt, die seinem Sohn zugedacht ist, dem Messias voranzugehen und ihm den Weg zu bereiten. Wir haben den letzten Satz aus dem Gebet des Zacharias in eine Fürbitte für uns und unser Leben verwandelt: „Herr, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens!“ „Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte“, heißt es im Buch der Sprichwörter (Spr 16, 9). Der Mensch denkt und Gott lenkt. Gern wollen wir unterwegs auf der Wallfahrt und in unserem Alltag Gott die Initiative überlassen, unserem Weg eine bestimmte Richtung zu geben und jeden unserer Schritte zu begleiten, damit wir innerlich und äußerlich Frieden finden. Gedanken zum Wallfahrtsthema 2024
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