Basilika Vierzehnheiligen | Nr. 62 / 32. Jhrg. 2025/2

11 Die Glasarche 3 setzt ihren Anker in Vierzehnheiligen Wunderschön und zerbrechlich – so stand die Glasarche vom 13.03. bis 10.06.2025 neben der Basilika in Vierzehnheiligen. Die Glasarche 1 befindet sich am Fuße des Lusen-Gipfels im Bayerischen Wald im Grenzgebiet zu Tschechien, das einst der Eiserne Vorhang trennte. Sie steht für grenzüberschreitende Völkerverständigung. Die Glasarche 2 ist vor dem Glasmuseum in Frauenau ebenfalls im Bayerischen Wald aufgestellt als beeindruckendes Zeugnis der Handwerkskunst der Glasmacher. Die Glasarche 3 befindet sich seit 2016 auf Expedition durch Deutschland. Sie erinnert uns daran, wie wertvoll und verletzlich die Natur ist. So wie die Arche Noah im Buch Genesis (Gen 6,5 - 9,17) führt sie uns die Verantwortung für diese Welt und die Vielfalt der Geschöpfe vor Augen. Vom Landschaftspflegeverband „Mittleres Elstertal e.V.“ initiiert machte das Kunstwerk unter anderem Station vor der Dresdner Frauenkirche, dem Augsburger Dom sowie bei der Weltklimakonferenz 2018 im polnischen Katowice. Das fünf Meter große gläserne Boot wird getragen von einer Hand aus Eichenholz, Sinnbild für Gottes schützende Hand. Zugleich scheint die Arche der hölzernen Hand zu entgleiten, so dass die Verantwortung für die Arche auf den Betrachter übergeht. Die Botschaft ist klar: Auch wir tragen Verantwortung für den Erhalt unserer Mutter Erde. In der Glasarche spiegelt sich die Absicht wider, die Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si‘“ (2015) verfolgte: die Sorge um das gemeinsame Haus der Schöpfung. Passend zum 10-jährigen Jubiläum des päpstlichen Schreibens regt diese Kunstinstallation zum Nach- und Umdenken an. Zugleich spannt die Arche den Bogen zum Hl. Jahr 2025 und seinem Motto „Pilger der Hoffnung“. Denn sie steht wie kaum ein anderes Symbol dafür, dass auch in den größten Schicksalsschlägen der Keim zu etwas Neuem liegen kann, dass Gott uns immer wieder auf eine gute Zukunft und einen versöhnten Neuanfang hoffen lässt. „Dass die Arche aus Glas ist, ist das Außergewöhnliche an diesem Kunstwerk. In der gläsernen Arche wird im Symbol des Glases, in seiner Durchsichtigkeit und auch Zerbrechlichkeit, die Verbindung zwischen innen und außen augenscheinlich. (…) Und lässt von daher auch Gott ganz anders auf beide Seiten blicken. Gott rettet nicht nur die in der Arche sind, sondern er rettet auch alle außerhalb der Arche und lässt sie nicht zugrunde gehen.“ (Prof. em. Dr. Ottmar Fuchs)

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