5 Notfallseelsorge – Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) Hoffnung in schwerster Stunde Der rote Kreis im Logo der Notfallseelsorge symbolisiert das Blut der Opfer und steht für die Welt mit ihren Nöten. Vor dem Kreis leuchtet das Sternenkreuz als Symbol aller Christen und Zeichen der Hoffnung. Der blaue Hintergrund steht für die Zugehörigkeit zur Blaulicht-Familie. Seit mehr als 30 Jahren steht die Notfallseelsorge Menschen in akuten Notsituationen bei. Seit drei Jahren arbeite ich selber aktiv mit. Ich wollte schon immer mit den Nothelfern von heute zusammenarbeiten und selber einer sein. Notfallseelsorge ist Erste Hilfe für die Seele und somit Grundelement des kirchlichen Seelsorgeauftrags. Die Kriseninterventionsteams der Hilfsorganisationen (Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei) arbeiten mit der Notfallseelsorge eng zusammen. Notfallseelsorge in Deutschland präsentiert sich heute in ökumenischer Verantwortung als gut organisiertes, flächendeckendes System, das Menschen in seelischen Notlagen professionelle Begleitung und Betreuung anbietet. Sie ist darauf ausgerichtet, Opfer, Angehörige, Beteiligte und Helfer von Notfällen (Unfall im Straßenverkehr oder am Gleis, Großschadenslagen, Brand oder Hochwasser) in der akuten Krisensituation zu beraten und zu stützen. Aber auch Hilfe nach häuslichen traumatischen Ereignissen (wie nach ergebnisloser Reanimation, plötzlichem Kindstod und Suizid sowie Begleitung der Polizei bei der Überbringung einer Todesnachricht) gehört zum Einsatzspektrum der Notfallseelsorge. Anders als etwa die Telefonseelsorge gehen die Notfallseelsorger direkt zum Ort des Geschehens. Die Alarmierung der Notfallseelsorge erfolgt zumeist über die Integrierte Leitstelle der Rettungsdienste, Polizei oder Feuerwehr. Notfallseelsorge wird meist ehrenamtlich neben dem eigentlichen Dienstauftrag von hauptamtlichen Seelsorgern durchgeführt, aber es gibt zunehmend auch ehrenamtliche Seelsorger, die hier mit anderen beruflichen Hintergründen mitarbeiten. Der Dienst wird von Seelsorgern mit einer umfangreichen Zusatzausbildung in Notfallseelsorge geleistet. Bundesweit gibt es rund 8.000 Mitarbeitende in der Notfallseelsorge, die jährlich bei 30.000 akuten Notfällen etwa 100.000 Menschen betreuten. Im Landkreis Lichtenfels hatten wir im vergangenen Jahr über 50 Einsätze (Stand 2024). P. Maximilian Wagner
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