11 10 Unter dem Motto „Auszeit – Klosterzeit. Eintauchen in eine andere Welt“ lud vom 19. bis 23. Mai 2025 die Polizeiseelsorge bereits zum dritten Mal ins Mutterhaus der Franziskusschwestern im oberfränkischen Vierzehnheiligen ein. Insgesamt waren 19 Polizeiangehörige von verschiedenen bayerischen Polizeiverbänden dabei. Es fanden auch einige überzeugte Kollegen aus den Jahren 2023 und 2024 wieder ihren Weg nach Vierzehnheiligen. Die Veranstaltung wurde von der Polizeiseelsorgerin Dr. Regina Postner organisiert und zusammen mit P. Maximilian Wagner geistlich begleitet. Um in den Rhythmus des klösterlichen Alltags einzutauchen, war die Teilnahme an den Gottesdienst- und Gebetszeiten in der Klosterkapelle freiwillig möglich. So begann der Tag morgens mit den Laudes, dem Morgenlob, vor dem Mittagessen gab es eine Gebetszeit (Sext) und vor dem Abendessen die Vesper. Vormittags fanden vielfältige Arbeitseinsätze statt, um die Aufgaben der Schwestern besser kennen zu lernen. So konnte man bei der Gartenarbeit, beim Pflanzen von Blumen, Baumschnitt oder sogar dem Bau einer neuen Treppe tatkräftig mit anpacken. Das eigene Wissen über Kräuterkunde konnte man beim Zupfen von Teekräutern oder dem Kochen von Gelee für den klostereigenen Verkauf auffrischen. Klosterzeit 2025 mit der Polizeiseelsorge in Vierzehnheiligen Gasthaus und Hotel Leicht in Biebelried Gasthaus und Hotel Leicht in Biebelried sind in ihrer Geschichte, wie man der Speisekarte dort entnehmen kann, eng mit Vierzehnheiligen und dem Schäfer Hermann Leicht verknüpft: Seit 1572 mindestens sind die LEICHTs Gastwirte, Bierbrauer und Bauern gewesen – in ununterbrochener Linie. Aber auch vorher mögen diese Berufe Familientradition gewesen sein. Verfolgt man die Ahnen weiter zurück über Wiesentheid, Oberschwarzach, Thüngfeld, Bamberg, Wolfsdorf bei Staffelstein, so findet man den Heintz Leicht, der am 3. Juli 1488 als „derzeitiger Wirt zu Frankenthal“ genannt wird. Frankenthal war ein Hof zwischen Lichtenfels, Langheim und Staffelstein gelegen. Er wurde am 26. Januar 1344 urkundlich erwähnt und durch Friedrich I. – Grafen von Hohenlohe und Bischof von Bamberg – am 8. Juli 1345 dem Kloster Langheim zum freien Eigen übergeben. Nach dem Lehensrevers vom 31. Juli 1458 hat Abt Johannes von Langheim dem Hermann Leicht, Vater des Heintz Leicht, „aus besonderer Gnade und Gunst“ die Sölde neben dem Hof als Leibgeding verliehen. In diesem ersten Namensträger LEICHT, Hermann, der 1479 verstarb, ist man gewohnt, den „Schäfersohn Hermann“ zu sehen, von dessen wunderbaren Erscheinungen im Jahr 1445 und 1446 „Histori und Ursprung der Wallfahrt und Wunderzeichen zun viertzehen heyligen Nothelfern in Frankenthal bey Staffelstein gelegen“ berichtet. Die Basilika Vierzehnheiligen, das Meisterwerk des Baumeisters Balthasar Neumann, steht seit 1772 an dieser Stelle. Das Wirtshaus neben der Wallfahrtskirche hat sich bis heute erhalten. Seit 1488 haben sich die LEICHTs von dort ausgebreitet als Gastwirte, Bierbrauer und Bauern. So wurde der Jakob Leicht, 1828 bis 1898, mit seinen zehn Söhnen und drei Töchtern Besitzer der Brauereien mit Schenkstätten und Ackerland in Wiesentheid, Gerolzhofen, Ebrach und Biebelried. Bei der Seniorenbetreuung der pflegebedürftigen Schwestern und Brüder wurde ein Ausflug in den Kurpark Bad Staffelstein unternommen. Es gab ein Weißwurstfrühstück, es wurden Brett- und Würfelspiele gespielt oder aus einem Buch oder der Zeitung vorgelesen. Wir konnten mit den teilweise sehr betagten Klosterbewohnern gut ins Gespräch kommen und durften bewegte Lebensgeschichten kennenlernen und von unserem Polizeialltag berichten. Der geistliche Austausch kam auch nicht zu kurz. Die Abende waren von kurzweiligen Impulsen von P. Maximilian zum Wallfahrtsort Vierzehnheiligen, dem hl. Franziskus mit seinem Sonnengesang und einer exklusiven Führung durch die Basilika geprägt. Diese wurde mit einem privaten Orgelkonzert von Dr. Regina Postner abgerundet. Am Ende waren sich alle Teilnehmenden einig: Das Eintauchen von der doch eigenen Polizeiwelt in eine andere Welt des Klosters war ein Erfolg. Wir konnten in der friedlichen Atmosphäre des Klosters abschalten und Kraft schöpfen für den beruflichen und privaten Alltag. Der verständnisvolle Austausch mit den Klosterbewohnern war ein Gewinn – für beide Seiten. Beitrag von Angela Pfister, Teilnehmerin der Veranstaltung
RkJQdWJsaXNoZXIy NDQ1NDk=