Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 1
IM LAND DES HERRN 20 1/2020 Im Prätorium des Pilatus vollzog sich ein großer Teil der Passion Christi: hier wurde Jesus ange- klagt, verhört, gegeißelt, mit Dornen gekrönt, zum Kreuzestod verurteilt. Nach Joh 19,13 „setzte sich Pilatus auf den Rich- terstuhl an den Platz, welcher Lithostrotos , auf Hebräisch Gabbata heißt.“ Das aramäische Wort „ Gabbata“ bezeichnet ein erhöhtes Gelände. Die Burg Antonia mit ihren Höfen lag auf den hoch- gelegenen Teilen der Stadt. So steht bei unserer Krippe Pilatus mit Jesus (im roten Spottmantel) und Barabbas mit Soldaten auf einem Balkon. Vgl. die Bibelstellen nach Joh 18,38–19,1–5 und Joh 19,12–16. Pilatus gestikuliert: Ecce Homo; Seht welcher Mensch, vgl. Joh 19,5. Die aufge- brachte Menge unten ruft stark nach der Frei- gabe des Barabbas. Im Hintergrund markiert ein Minarett, gleichsam einer der Türme der Burg Antonia. Heute gelangt man vom sog. Stefanstor beim Betesda Teich vorbei (S. Anna-Kirche) zum ehem. Gelände der Burg Antonia, wo Jesus damals ver- urteilt wurde. Heute stehen mehrere Gebäude auf diesem Gelände. Auf der linken Straßen- seite ist eine arabische Schule, die Al-Omariye- Medresse genannt wird. Noch heute beginnen die Franziskaner jeden Freitag um 15 Uhr im Innen- hof der Schule den Kreuzweg. Gleich daneben auf der rechten Straßenseite ist das Kloster der Franziskaner mit der Bibelschule. Sie betreu- en die beiden Kapellen der Verurteilung und der Geißelung im Innenhof. Daneben im glei- chen Straßenzug steht die Ecce-Homo-Basilika der Zionsschwestern mit dem gleichnamigen Ecce Homo © Stabinger
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