Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 1
1/2020 27 Sultan Sultan tens. In den christlichen Quellen ist er als „Sala- din“ bekannt; der Kalif von Bagdad erkannte ihn als Sultan von Ägypten an. Die Spannung zwischen Nūr ad-Dīn und Salā ˙ h ad-Dīn nahm ständig zu. 1174 führte Nūr ad-Dīn einen Feldzug gegen Ägypten an; auf dem Weg dorthin starb er. Salā ˙ h ad-Dīn setzte sich gegen den elfjährigen Nachfolger durch und gewann ohne blutige Auseinandersetzung die Unterstüt- zung der syrischen Generäle für sich. Salā ˙ h ad-Dīn ibn Aŷŷūb wird dann historisch als der wahre Gründer der Ayyubiden -Dynastie anerkannt. Seine Nachkommen regierten Syrien, Palästina, Jordanien, Hoch-Mesopotamien, Ara- bien, Jemen und Ägypten während des 12. und des 13. Jahrhunderts. In dieser Periode folgten die Sultane aus dieser Familie in Damaskus und Kairo aufeinander. In Ägypten herrschte der Sultan Malik al-‘Ādil , der Bruder des Saladin und Vater vom Malik al-Kāmil . Als Prinz und Vizekönig spielte Malik al-Kāmil eine sehr aktive Rolle in der Regierung. al-‘Ādil starb 1218 während der Belagerung der Stadt Damiette, deren Verteidigung al-Kāmil kommandierte. Nach seinem Tod wurden die Herrschaftsgebiete der Ayyubiden zwischen den drei Söhnen aufgeteilt. al-Kāmil herrschte als Sultan von Ägypten, unter ihm die beiden Brü- der, al-Mu’ā ˙ z ˙ zam als Herrscher von Damaskus und al-Ašraf Mūsā als Herrscher von Mesopota- mien mit Sitz im ˙ Harram . Die Beziehung zwischen den drei Brüdern war nicht gerade harmonisch. Es kam zu Unstim- migkeiten und Zusammenstößen. Vor allem gewann al-Mu’ā ˙ z ˙ zam von Damaskus zunehmen- de Macht, sodass er als eine Bedrohung für Ägyp- ten erschien. al-Kāmil aber als einzig anerkann- ter Sultan von Ägypten hielt die Oberherrschaft über seine Brüder. Er übernahm auch die Initia- tive bei den diplomatischen Beziehungen zu den lateinischen Königsreichen im Mittleren Orient. Als er 1238 starb er, wurden seine beiden Söhne seine Nachfolger, al-‘Ādil II. in Syrien und Sāli ˙ h al-Aŷŷūb in Ägypten. Kairo, D. Roberts. © Revista „Tierra Santa“
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