Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 3
IM LAND DES HERRN 10 3/2020 Melisende, die von 1131 bis 1153 (mit-)regierte. Diese Königin stiftete in Betanien ein Benedik- tinerinnenkloster mit zwei Schutztürmen. Der heutige Besucher Betaniens kann Reste davon sehen: einmal im Bereich des heutigen Franzis- kanerklosters, wo in den Ruinen des kreuzfah- rerzeitlichen Baues moderne Kapellen für Pil- gergottesdienste eingerichtet wurden und über dem Bereich des Lazarusgrabes, wo sich noch beachtliche Reste eines Schutzturmes erhalten haben. Weiter fährt Tobler fort: „… es wurde jedoch aus- drücklich ausbedungen, daß die Bewohner von Thekoa wie in früheren Zeiten, das sogenannte Cathrans oder Erdpech vom todten Meere, so wie das Salz von der umliegenden Gegend ausbeuten mögen. Im Anfange des dreizehnten Jahrhun- derts war ,Thekuah‘ eines von den Jerusalemer Dörfern, dessen vortrefflicher Honig sprichwört- lich geworden.“ Diese Bemerkungen haben ihren Hintergrund in der oben schon beschriebenen Lage des Ortes: einmal die Nähe zum Toten Meer und damit auch zur Wüste und auf der anderen Seite in der Nähe zur damals schon landwirtschaftlich genutzten Ebene. Kommen wir nun mit den Beschreibungen Toblers zum Mittelpunkt des Artikels, zum Bap- tisterium (Taufstein) von Tekoa: „Der Gipfel ist etwa vier oder fünf Morgen weit und breit mit Ruinen, hauptsächlich von Grundmauern zerfallener Häuser, bedeckt… Unter diesen Trümmern sind vorzüglich die Überreste eines viereckigen Thurmes oder eines Schlosses und einer Kirche bemerkenswerth. An den letztern Ruinen unterschied man ver- schiedene Bruchstücke von Säulen und einen Tauffstein. Dieser, ein rosenfarbener und in Marmor überspielender Kalkstein, ist achteckig, hat einen Durchmesser von 5 Fuß (engl) an der Graben des Kastells. © Petrus Schüler
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