Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 3

3/2020 17 Die Grabeskirche in Bozen ine knappe Autostunde von Spinges nach Süden, liegt die Landeshauptstadt Bozen und auch hier befindet sich ein Nachbau des Hl. Grabes: die sogenannte Grabeskirche auf dem Kalvarienberg, einem Ausläufer des Virgilberges. Es gibt hier eine ganze Anlage, die dem Leiden, Sterben und der Auferstehung Christi gewidmet ist. Besonders von Süden her auf der Autobahn kommend, sieht man die Kirche über der Stadt liegen. Der Zugang fin- det sich hinter der Bahntrasse etwas versteckt liegend; den Auftakt bilden sieben Stations- kapellen mit mannshohen Figuren von Georg Mayr d. Älteren: 1. Station Abschied Jesu von Maria 2. Ölbergszene 3. Jesus vor Kajaphas 4. Verspottung 5. Geißelung 6. Dornenkrönung 7. Kreuztragung Diese Kreuzwegstationen wurden wie die Kirche im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt bzw. total zerstört. Erst in den Jahren 2015/2016 wurden diese Kapellen wieder errichtet und mit den originalen Figuren ausgestattet, die über Jahre in der Kirche aufbewahrt wurden. Der Stations- weg endet mit einer großen Kreuzigungsszene oberhalb der Kirche, ebenfalls von Georg Mayr geschaffen und später erweitert. Der Ursprung dieser Anlage liegt letztlich im Dunkeln, es war die Begeisterung ehemaliger Heilig-Land-Pilger, die wieder in der Heimat angekommen, eine Erinnerung an die Stätten der Erlösung errichten wollten. Das manifes- tierte sich besonders in einem möglichst ori- ginalgetreuem Nachbau des Grabes Christi in der Kirche hinter dem Hochaltar: der Pilger bzw. Beter der nach dem Aufstieg vorbei an den Kapellen an der Kreuzigungsgruppe angelangt ist, geht durch einen Nebeneingang direkt auf den Grabbau zu, der wie das Original in Engels- kapelle und Grabkammer aufgeteilt ist. Einziger Schmuck sind die Engel, die ähnlich Spinges das Jerusalemer Kreuz präsentieren. Kirche von Osten (Kalvarienberg).  © Petrus Schüler Spinges und Bozen Spinges und Bozen E

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