Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 3
20 3/2020 m April 2019 wurde die Israelin Naama Issachar mi t 9, 5 Gramm Haschi sch in ihrem Gepäck auf dem Moskauer Flugha- fen festgenommen. Angeklagt wegen Drogen- schmuggels wurde sie zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und ihr Schicksal entwi- ckelte sich zu einem diplomatischen Tauziehen zwischen Israel und Russland, bei dem es auch um Überreste der konstantinischen Grabeskir- che in Jerusalem und die Geschichte der rus- sisch-orthodoxen Kirche geht. Wie die israelische Zeitung Ma’ariv auf- deckte, sollen nun die Besitzrech- te an einem Gebäudekomplex, der in der Jerusalemer Altstadt direkt neben der Grabeskirche liegt, an die Russische Föderation übertra- gen werden. Im Namen der russischen, kaiser- lichen Regierung wurde als Ort für den Bau eines Konsulats 1859 ein Grundstück an der südwestlichen Seite der heutigen Grabeskirche gekauft. Bereits bei den ersten Säu- berungen des Areal s wurde die archäologische Relevanz des Ortes deutlich und in späteren Ausgra- bungen brachten Reste der alten Torbauten der antiken, konstan tinischen Grabeskirche und deren Atrium hervor. Es wurde der Ent- s chl us s ge f a s s t , da s s Konsu l a t außerhalb der Altstadt zu bauen und das Grundstück neben der Gra- beskirche kam erst 1882 wieder in den Fokus der russischen Interes sen in Jerusalem. In diesem Jahr gründete Kaiser Alexander III. die Russland neben der Grabeskirche Till Magnus Steiner Eingang zum Russischen Alexander-Hospiz. © Petrus Schüler I
RkJQdWJsaXNoZXIy NDQ1NDk=