Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 3

3/2020 27 dort sind und große befestigte Städte. Vielleicht ist der HERR mit mir, so dass ich sie vertreiben kann, wie der HERR gesagt hat. Da segnete Josua Kaleb, den Sohn Jefunnes, und gab ihm Hebron als Erbbesitz. Deshalb gehört Hebron bis zum heutigen Tag dem Kenasiter Kaleb, dem Sohn Jefunnes, weil er treu zum HERRN, dem Gott Israels, gehalten hat“ (Jos 14,6–14). Zur Zeit Davids gehörte Hebron fest zu Juda. König David, der aus Betlehem stammte, war zuerst siebeneinhalb Jahre König in Hebron (2Sam 2,1–4; 5,4–5, 1Kön 2,11). Dann erst ver- legte er seine Residenz nach Jerusalem, das er selbst erobert hatte, so dass Hebron allmählich an Bedeutung verlor. Als nach der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier (586 v. Chr.) der wiederaufgebaute Tempel zum alleinigen Mittelpunkt des Judentums wurde, wirkte sich das in Hebron dahin aus, dass das alte Heilig- tum von Mamre zurückgedrängt wurde und die Patriarchengräber in den Vordergrund traten. Die politische Entmachtung Jerusalems führte aber auch dazu,dass der ganze Süden des Stam- mesgebietes von Juda wieder edomitisch wurde. Von Judas dem Makkabäer heißt es: „Judas und seine Brüder zogen auch zum Kampf gegen die Nachkommen Esaus im Süden. Er schlug Hebron und seine Tochterstädte, eroberte ihre Festungen und brannte ihre Türme ringsum nieder“ (1Makk 5,65). Die von den Makkabäern abstammenden Has- monäerherrscher wurden 120 Jahre später von den Idumäern Antipater und Herodes ausge- spielt und beerbt. Herodes aber verhalf neben dem Jerusalemer Tempel auch Mamre und den Patriarchengräbern zu monumentaler Wür- de, indem er sie mit einer Umfassungsmauer umgab, deren riesige Steinblöcke man noch heu- te bewundern kann. Von den Evangelien (Lk 1,54–55; 1,72–73) und Paulus (Gal 3,6–9) belehrt, verstehen sich auch Christen als Söhne Abrahams und Erben der Ver- Hebron Hebron Herodianisches Mauerwerk an der Moschee Abrahams.  © Petrus Schüler

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