Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 4
4/2020 19 die Evangelisten sowie der Hl. Franziskus und der Hl. Antonius. Das ist ein klarer Hinweis auf die jahrhundertelange Präsenz der Franziskaner in Innichen, die leider vor einigen Jahren ihr Ende gefunden hat. Abschließend sei die Inschrift widergegeben, die sich an der Außenseite des Grabes direkt an den Besucher wendet (um der Verständlichkeit willen in leicht übertragener Form): „Gehe herzu mit christlicher Andacht und demüthigster Ehrerbietung zu dem Hl. Grab, welches niemand ohne heiligen Schauer und größter Herzensangst besehen kann! Heili ge du dein lieberhitztes Herz dem Heyland zu seinem Grab, und ruhe schenke es ihm und seufze mehrmalen: O Herr Jesu, lebe du in mir, auf dass ich in dir ersterbe und lebe ewiglich.“ Innichen und Karthaus Innichen und Karthaus Außenansicht der Kapellenanlage; das spitze Dach (links im Bild) überdeckt den Rundbau, rechts davon das Langhaus. Der vordere (höhere) Teil enthält das Heilige Grab. © Petrus Schüler Die Heiliggrabkapelle in Karthaus iese kleine Kapelle ist an sich kein eigent licher Nachbau des Heiligen Grabes in Jerusalem, aber die Anlage soll hier wegen seiner einmalig schönen Lage und der einstigen klösterlichen Umgebung vorgestellt werden. Das Dorf Karthaus liegt im Schnalstal, wenige Kilometer nördlich von Naturns und geht auf das Kartäuser-Kloster „Mons omnium angelorum“ (Allerengelsberg) zurück, welches 1325/1326 an abgelegener Stelle gegründet wurde und 450 Jah re bestand, bis es von Joseph II. im Jahre 1782 aufgehoben wurde. Die Gebäude des Klosters wur den weiterverkauft, zerstückelt und schließlich etablierte sich ein kleines Dorf in den Mauern des Klosters. Dazu kam vor 100 Jahren ein Brand, der die ursprüngliche Anlage weitestgehend zer störte. Viel ist nicht geblieben, aber was an Bauten D
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