Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 4
IM LAND DES HERRN 24 4/2020 Namen? Vorfahren der Familie Brindlinger, die Initiatoren und Bauherren dieses architektoni schen Highlights an diesem einmaligen Ort in den Zillertaler Bergen, hatten im Granatschür fen ihr Einkommen gefunden. Daraus entstand die Idee, die zu erbauende Kapelle als Granat auszuführen. So sollte ein für das Zillertal seit Jahrhunderten bedeutsames Element mit dem geistlichen Juwel, dem seligen Engelbert, ver knüpft werden. Die Initiatoren, in erster Linie Familie Brindlinger, wollten keine „Kapelle wie es sie schon hunderte Male gibt“, nein sie „poker ten hoch“ und entschieden sich zum einen für das Patronat ihres Landsmannes Engelbert Kol land und zum anderen für einen weltbekannten Architekten: Mario Botta. Botta, geboren 1943 in Mendrisio im Schweizer Kanton Tessin, besuch te das Liceo Artistico in Mailand und studierte in Venedig am Istituto Universitario d’Architettura. In Lugano eröffnete er ein Architekturbüro und gilt als wichtigster Vertreter der in den 1970er Jahren bekannt gewordenen „Tessiner Schule“. Charakteristisch ist für ihn der Umgang mit massiven Baumaterialien, die in einer schlichten Formensprache eingesetzt werden. Mario Botta hat bedeutende Werke wie Banken, Bürogebäude und sakrale Bauten in vielen Ländern geschaf fen. In einem zweiten Artikelteil (Seite 30) wird eine Synagoge in Tel Aviv vorgestellt, die er gestaltet hat. Im Jahre 2013 wurde er von Papst Benedikt XVI. in die „Päpstliche Akademie der schönen Künste und der Literatur“ berufen. Es war nicht zufällig der Todestag des Seligen, der 10. Juli 2012, an dem die Bauverhandlung stattfand. Die Behörden der Landesregierung standen diesem Projekt von Anfang an sehr wohlwollend gegenüber und ermöglichten einen unbürokratischen Ablauf bei allen erfor derlichen Verfahren bzw. Genehmigungen. So konnte der Bau der Kapelle am 17. Juni 2013 begonnen und termingerecht bis zur Einwei hungsfeier am 22. September 2013 – dem Tauf Ansicht der Kapelle. © Brindlinger
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