Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 4

IM LAND DES HERRN 28 4/2020 fernt) vor einem Bildnis der Muttergottes betete, konnte er beobachten, wie sich eine balsam­ artige Flüssigkeit vom Marienbild absonderte. Engelbert konnte diesen Vorgang nicht deuten, es stimmte ihn aber sehr nachdenklich in Bezug auf seine Zukunft – und tatsächlich geschah dies kurz vor dem Beginn der Christenverfolgungen in Syrien. Doch kehren wir zurück zum Bildnis des seligen Engelbert. Die Kapelle in ihrer atemberauben­ den Lage und Gestaltung zieht natürlich viele Besucher an: im Sommer sind es Wanderer und Besucher der nahegelegenen Granatalm, im Winter sind es die Wintersportler, die sehr oft „zufällig“ die Kapelle entdecken, wenn sie den Speichersee umrunden. Ein Phänomen, das man dabei beobachten kann: viele Besucher betre­ ten den Vorraum im Untergeschoss, betrachten flüchtig die kleine Ausstellung bzw. Einführung und steigen dann hinauf in den eigentlichen Kapellenraum, der ja nur wenige Quadratmeter groß ist. Dort jedoch sind viele Besucher berührt von der Gestalt und der Ausstrahlung des Rau­ mes und bleiben länger als erwartet, nehmen Platz und fast allen Besuchern gemein ist, dass sie am Bildnis des Seligen „hängen-bleiben“. Oft schweifen dann die Blicke umher, fragend wer denn dieses beeindruckende Bildnis darstellt. So bleiben die Besucher dann noch oft auf dem Rückweg nach draußen im Untergeschoss in der kleinen Ausstellung stehen, erfahren etwas vom seligen Engelbert Kolland, schreiben sich im Gästebuch ein und können sich an eini­ gen Flyern bedienen, die von der Kapelle und ihrer Entstehung berichten. So wird Engelbert Kolland auch Menschen bekannt, die nicht ohne Weiteres eine Kirche aufsuchen würden. Holzintarsie des Seligen (Markus Thurner).  © Petrus Schüler

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