Im Land des Herrn | 74. Jahrgang | 2020 - 4

4/2020 31 Cymbalista Synagoge Cymbalista Synagoge Nähe des Universitätsbereichs. Dieses Museum ist allein von außen schon sehenswert: in küh­ ner Konstruktion ist es die Arche Noah, die hier in der Fassade imitiert wird. Im Inneren findet sich auch die naturhistorische Sammlung aus dem Paulushaus Jerusalem, maßgeblich zusam­ mengetragen von den geistlichen Leitern dieses Pilgerhauses. Darunter auch das letzte inWildnis gefangene Krokodil des Landes. Wenden wir uns aber dem Universitätscampus und seiner Syna­ goge zu. Mario Botta entwarf diesen kühnen Bau im Jah­ re 1996 und gebaut wurde der Komplex von 1997 bis 1998. Die Synagoge dient den Studierenden und dem Personal der Universität und ist Teil des „Jewish Heritage Center“ (etwa mit „Zentrum des Jüdischen Erbes“ zu übersetzen), welches ein kleines Museum für Judaica, ein Auditorium und mehrere Studienräume beherbergt. Der exo­ tische Name leitet sich von den Stiftern dieses Projektes her: Paulette und Norbert Cymbalista aus der Schweiz. Diese Synagoge ist ein Gewinn für die moderne Architektur sakraler Räume in Israel; sieht man sich die Hauptsynagogen Jeru­ salems oder Tel Avivs an, ist man doch eher ent­ täuscht über Architektur und Ausstattung, ganz abgesehen vom Erhaltungszustand. Erwähnens­ wert als neuerer Synagogenbau ist sicher noch die Hurva-Synagoge im Jüdischen Viertel Jeru­ salems: aber hier wurde vor allem Rücksicht genommen auf den Vorgängerbau. Bei Bottas Bau jedoch werden zum einen natürliche Baustoffe verwendet – der rote Veroneser Stein zum Bei­ spiel macht schon von außen einen edlen Ein­ druck – und zum anderen wird ein eigener Typus erfunden: eine Synagoge in zwei Teilen: zwei Rundtürme erheben sich 18 Meter hoch über dem rechteckigen Gelände und prägen das Äuße­ re wie das Innere: der eigentliche Synagogen­ raum mit dem Thoraschrein in Richtung Jeru­ salem nimmt den einen „Turm“ ein, der zweite Bauteil umfasst das besagte kleine Museum, Studienräume und ein kleines Museum. Dazwi­ schen liegt ein quadratischer Raum, der an eine Chuppa, einen Baldachin erinnert, wie er zum Beispiel bei einer jüdischen Hochzeit verwendet Inneres des Synagogenraumes.  © Petrus Schüler

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