Im Land des Herrn | 75. Jahrgang | 2021 - 1

IM LAND DES HERRN 18 1/2021 erleichterte, wurde doch die Stadt zum Ort der Krönungen. Die Reste der Spitzbögen über den Eingangs­ toren sind heute noch deutlich sichtbar, obwohl man das einzige noch bestehende Tor stark erniedrigen musste, damit man mit Pferden und Wagen nicht mehr hineingelangen konnte. Von außen sehen die Klostergebäude im Nor- den mehr einer Festung ähnlich, jedoch befin- det sich im Inneren ein hübscher romanischer Kreuzgang mit kunstvoll bearbeiteten Säulen. XXI. Jahrhundert: die Zeit der Konservierung Seit dem vergangenen Jahr- hundert s ind die Grund- strukturen dieselben geblie- b e n , j e do c h b e d e u t e nd erweitert und zwar wegen der franziskanischen, grie- chischen und armenischen Klöster, die sich dort entwi- ckelt hatten. Jedes Gebäu- de hat seine Wohnräume und seine Höfe. Die Basilika selbst hat ihren ursprüng- lichen Grundriss erhalten, aber ihren Turm aus der Zeit der Kreuzzüge eingebüßt. Die Nordkapelle existiert nicht mehr. An ihrer Stelle befindet sich heute die ein- schiffige Katharinen-Kir- che, die 1882 geweiht wurde und die den Bedürfnissen der römisch-katholischen Gemeinde dient; sie schließt an den mi t telal ter l ichen Kreuzgang an und l i eg t somit parallel zur Basilika. Diese hat sich kaum ver- ändert. Man betritt sie über einen riesigen, auf zwei Seiten offenen Platz, der nichts anderes ist als das ehemalige kons- tantinische Atrium und der von großem Nutzen zur Aufnahme der Menschenmassen bei den liturgischen Feiern ist. Von außen gelangt man durch das niedrige Tor in einen ziemlich engen Narthex, das einem gerade Platz genug gewährt um die reich verzierte Pforte – ein armenisches Kunstwerk – zu bewundern. Das Kirchenschiff wurde in den letzten zwölf Jahren sorgfältig herausgeputzt: Dachkonstruk- tion, Mauern, Boden und Säulen. XII. Jahrhundert XXI. Jahrhundert © Raffaella Zardoni © Raffaella Zardoni

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