Im Land des Herrn | 75. Jahrgang | 2021 - 2
IM LAND DES HERRN 14 2/2021 freude, die Zelle, in welcher der Jesuitengründer daraufhin von den Franziskanern eingesperrt worden sei. Historisch ist das freilich nicht, da die Franziskaner erst vier Jahrzehnte später das Salvatorkloster erwarben. Dagegen ist von Ignatius selbst verbürgt, dass ihn daraufhin der Guardian der Franziskaner zur überstürzten Abreise drängte. Für das Fest Christi Himmelfahrt konnten sich die christlichen Kirchen das Recht sichern, hier auf dem Ölberg ihre Gottesdienste zu feiern, je nach den Osterterminen eventuell gemeinsam nach dem Status quo. Die Mönchsgemeinden begehen in Zelten – die Ringe in den Wänden dienen zur Befestigung der Zeltbahnen – mit feierlichem Stundengebet , Prozession und Hochamt den Festtag. Bei archäologischen Untersuchungen anfangs der 60er-Jahre stellte der Franziskaner Virgi lio Corbo vor allem auf der Westseite im Boden Strukturen fest, die zu dem Männerkloster gehö ren könnten, das Melania die Jüngere 438 n. Chr. der Poimeniakirche beigefügt hatte. Der natürliche Boden war längst nicht so eben, wie es heute aussieht, sondern wurde teilwei se erst in 8 m Tiefe erreicht. Von der heutigen Umfassungsmauer ist nur der Nord- und der Südabschnitt Teil der Kreuzfahrerkirche, alles Übrige gehört späteren Zeiten an. Ausgrabungsgelände der Franziskaner im Osten des Heiligtums; erkennbar die meterhohen Subkonstruktionen des Areals. © Petrus Schüler Der „Fußabdruck Jesu“ in der Himmelfahrts kapelle wird während der Feierlichkeiten verehrt. © Marie Armelle Beaulieu, CTS
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