Im Land des Herrn | 75. Jahrgang | 2021 - 2
22 2/2021 IM LAND DES HERRN Patrimonio, verfasst. 1886 übergab die Bankiers familie Pereire das Grab dem französischen Staat, mit der Auflage, „es für die Wissenschaft und die Verehrung durch die treuen Kinder Israels zu erhalten“. Diese Eigentumsverhältnisse werden heute von ultraorthodoxen Juden infrage gestellt, die aus der Ausgrabungsstätte einen heiligen Ort des Judentums machen wollen. Gräber selbst weiterhin für Besucher geschlossen Der Eingang des Hypogäums befindet sich wei ter unten in einem Schacht. Zugänglich ist die ser nur über eine Leiter. Das Schließsystem entspricht dem der Königsgräber Jerusalems in dieser Zeit: Ein Stein wird in eine Vertiefung im Boden gewälzt. Gleichzeitig ist diese Öff nung auch die einzige Luftzufuhr, so dass das Kondenswasser den Boden rutschig und den Besuch nicht ungefährlich macht. Es ist also verständlich, dass – abgesehen vom der Grabes stätte geschuldeten Respekt – deren Öffnung für die „breite Öffentlichkeit“ unmöglich ist. Das Innere Wer durch die enge Tür geht, gelangt in eine Vorhalle, die zu den drei Grabkammern mit ca. 30 Gräbern führt. Alle drei verfügen über ein eige nes Ossuarium. Es gibt zwei in den Felsen gehaue ne Grabtypen: einfache loculi für einen oder zwei Verstorbene oder etwas besser ausgearbeitete Wandgräber unter einer Bogennische, sogenannte arcosolia, die immer paarweise angelegt sind. Aus: „Terrre Sainte“ / Übersetzung: Rose-Marie Eisenkolb Eingangsbereich. © Marie-Armelle Beaulieu Die Vorhalle mit den drei Türen, die zu den drei Grabkammern führen. Eine der Grabkammern. alle vier Bilder © Marie-Armelle Beaulieu Eines der loculi für zwei Verstorbene. Rechts das Ossuarium. Eine der Grabkammern mit zwei arcosolia . Hinten das Ossuarium.
RkJQdWJsaXNoZXIy NDQ1NDk=