Im Land des Herrn | 75. Jahrgang | 2021 - 2
2/2021 23 Das Heilige Grab in der St. Anna-Kirche in Augsburg ie Kirche St. Anna in der Innenstadt von Augsburg ist vor allem bekannt als Grab lege der Familie Fugger und auch, weil Martin Luther 1518 für einige Tage im angren zenden Karmeliterkloster wohnte – er hatte sich nach dem Augsburger Reichstag vor Kardinal Cajetan für seine Thesen zu verant worten. Do ch n i cht nur ge s ch i cht l i che Aspekte machen diese Kirche so sehenswert , auch die zahlreichen Kunstwerke ziehen viele Touristen an – dabei wird das Heilige Grab in der Fuggerkapelle oft übersehen, denn es befindet sich in einer mit einem großen schmiedeeisernen Gitter ver sehenen Seitenkapelle. Stifter der Grabädikula waren Georg und Bar bara Regel, geborene Lauginger; der den Bau umgebende Kapellenraum sollte der Familie als Erbbegräbnis dienen. Es gibt eine Stiftungsurkunde aus dem Jahre 1508, die der Nachwelt Kunde gibt von „aine überköstlich grab, die begrebnuss unsers lieben Herrn Ihesu Christi, in mass und form wie es zu Ihresusalem sein sol le“. Wie das damalige Grab ausge schaut hat, ist unbekannt; nur der Unterbau hat sich unverändert so erhalten, wie wir ihn heute vor Augen haben. Elias Holl, ein in Augsburg tätiger Baumeister der Renaissance, berichtet, dass sein Vater Johann Holl 1590 „dem Herrn Langauer (Laugin ger) in der Kirche bei St. Anna gleich bei dem Fuggerschen Chor eine schöne Capelle in Form und Größe wie das Heilige Grab in Jeru salem erbaut, dann dieser Herr in Jerusalem bei dem Heiligen Grab selbst gewest“. Das bedeutet, dass Holl sen. den bestehenden Bau großzü gig überformt. Ob Holl sen. sich dabei tatsäch D Seitenkapelle mit Heiligem Grab. © Petrus Schüler
RkJQdWJsaXNoZXIy NDQ1NDk=