Im Land des Herrn | 75. Jahrgang | 2021 - 2
IM LAND DES HERRN 30 3/2021 völliger Niederbrennung verschont geblieben … Im Jahre 1822 beantragte der Stadtpfarrer Karl Prugger eine Säkularfeier der Erbauung der Mariahilf-Kirche, welcher Bau ehemals vom Bischof Alexander Sigismund zur Erinnerung an die glücklich überstandene Vernichtungsgefahr genehmigt wurde. Das bischöfliche Ordinariat genehmigte diese Feier, welche am 30. Juni mit Ablaß, Hochamt und Requiem für alle am 2. Juli 1704 gefallenen Freunde und Feinde beginnen und am 2. Juli mit Rauchamt Te Deum laudamus nach 3tägigem Ablaß hätte beendiget werden sollen. Die königliche Regierung versagte jedoch die Genehmigung dieser historisch religiösen Säkularfeier ‚wegen überwiegender polizeilicher und politischen Gründen,‘ gestattete nur die Fei- er mit Abhaltung eines Hochamtes am 2. Juli, was auch wirklich geschah.“ 1 Nachdem 1867 die Spitalstiftung in Donauwörth und die Kalvarienberg-Stiftung zusammengeführt worden waren, hatte der Spital-Benefiziat, der ein „rüstiger Herr“ sein sollte, da die Stufen zur Maria- Hilf-Kirche bewältigt werden mussten, jährlich 89 Messen auf dem Kalvarienberg zu lesen. 1880 wurde der Kalvarienberg mit Mitteln der Stiftung und mit großzügigen Spenden der Donauwörther Bürger und Bürgerinnen restauriert. Im Zuge die- ser Renovierung wurden die vierzehn Stations- häuschen errichtet, in denen sich die teilweise neuen Passionsbilder, welche der Donauwörther Kirchenmaler Anton Lauter angefertigt hatte, befinden. Bis heute wird der Kalvarienberg, des- sen Baulast bei der Stadt Donauwörth liegt, immer wieder gerichtet und von den Donauwörthern als Andachtsstätte und Gebetsstätte nicht nur in der Passions- und Osterzeit geschätzt. Blick vom Schellenberg auf die Kreuzigungsgruppe, die Maria-Hilf-Kapelle und Donauwörth. © Herbert Fößel 1 AntonWendelin Endres, Die Schlacht auf dem Schellenberge den 2. Juli 1704, in: Donauwörther Wochen- und Anzeigeblatt vom 16.11.1867.
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