Im Land des Herrn | 75. Jahrgang | 2021 - 4
20 4/2021 n den letzten Ausgaben unserer Zeitschrift konnten wir den Lesern einige schöne Bei- spiele für Nachbauten des Heiligen Gra- bes vorstellen; in diesem Artikel steht der Kal- varienberg im oberbayrischen Bad Tölz (früher einfach „Tölz“) im Vordergrund, denn er vereint zum einen ein Heiliges Grab, eine Heilige Stiege, einen Kreuzweg und eine monumentale Kreuzi- gungsgruppe. Die Geschichte dieses Komplexes, hoch und malerisch über der Isar gelegen, ist verbun- den mit der Familie Nockher , einer in München ansässigen Bankiersfamilie. Vielen Lesern ist sicher das „Derblecken“ beim jährlichen Stark- bieranstich bekannt. Der Veranstaltungsort ist der Nockherberg , über der Isar gelegen. Folgt man der Isar flussaufwärts, kommt man nach Bad Tölz: dort thront der Kalvarienberg, der früher eine Hinrichtungsstätte war und nur „Höhenberg“ genannt wurde. Wir kennen einen Bericht von Johann Nepomuk Sepp (auf den wir am Ende des Artikels noch zurückkommen wer- den), der von einer Hinrichtung noch am Ende des 18. Jahrhunderts berichtet. Als eigentlicher „Gründer“ des Kalvarienberges gilt Friedrich Nockher (1679–1754), Tölzer Salz- und Zollbeamter, der sich vom Kalvarienberg im nur zehn Kilometer südlich gelegenen Lenggries inspirieren ließ. Diese ebenso beeindruckende Anlage – hier auch wieder bestehend aus Kreuz- weg, Heiliger Stiege, einer Heilig-Grab-Imitation und anderen Kapellen – liegt etwas versteckt, Der Kalvarienberg in Bad Tölz Petrus Schüler OFM Blick auf die Kirche des Kalvarienberges, links die Leonhard-Kapelle. © Petrus Schüler I
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