Im Land des Herrn | 75. Jahrgang | 2021 - 4
4/2021 25 Renovierungen auf dem Kreuzweg in Jerusalem Der Kreuzweg in Jerusalem, der zum größten Teil durch die engen Gassen der Altstadt läuft, ist gleichzeitig eine Lebensader des „Suk“, des Straßenmarktes. Während der Pandemie leiden natürlich viele Händler an den fehlenden Pil- gern und Touristen. Zugleich sind vor allem die Wege des „Cardo“ (römischer Straßenverlauf ) eine Art Einkaufsmeile für die arabische Land- bevölkerung, die sich hier gern mit Lebensmit- teln, Kleidung und Haushaltswaren eindeckt – oft auf dem Weg zum oder vom Gebet im von ihnen „Große Moschee“ genannten Felsendom. Der Kreuzweg – in Jerusalem: „Via Dolorosa“ – folgt diesem Straßensystem und war seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht mehr renoviert worden. Die Jerusalemer Stadtverwaltung nutzt diesen Umstand seit Anfang Oktober diesen Jahres zu einer gründ- lichen Erneuerung des Plattenbelags. Vor allem nachts wird der Boden in der Länge von unge- fähr zehn Metern geöffnet und am nächsten Tag werden beschädigte Platten ersetzt oder die alten – oft aus osmanischer Zeit stammend – wieder eingesetzt. Im ersten Bild ist die 5. Kreuzwegstation bei den nächtlichen Arbeiten gut zu erkennen, im zwei- ten Bild ein Stück des renovierten Plattenbelags. Renovierung des Bodens der Grabeskirche Seit der Renovierung des Grabes Christi, abge- schlossen im Jahre 2017, ist es ruhig geworden um diese wichtige Stätte der Christenheit. Das heißt aber nicht, dass nicht ständig gearbei- tet würde! In einem nächsten Schritt stand die Renovierung des Fußbodenbelags auf dem Pro- gramm – eine sehr aufwändige und schwierige Aufgabe: der Bodenbelag stammt teilweise noch aus byzantinischer Zeit. Hinzu kommt , dass man gründlich studieren musste, was sich denn unter diesem Plattenbelag befindet: manches kam schon zum Vorschein, als um die Ädikula, den Grabbau, der Boden geöffnet wurde und die Restauratoren zum Beispiel Teile des Entwässe- rungssystems entdeckten. Das ist nur ein winzi- ger Teil einer Situation, die man damals schon „Neues und Altes“ aus Jerusalem Nächtliche Bauarbeiten an der 5. Station des Kreuzwegs (Kapelle in Besitz der Kustodie). © Custodia Neu verlegter Plattenbelag. © Custodia
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