Im Land des Herrn | 75. Jahrgang | 2021 - 4
IM LAND DES HERRN 26 4/2021 scherzhaft „Schweizer Käse“ nannte; es gibt Tun- nels, Räume und Gräber und es gilt auch, die Standfestigkeit der Ädikula festzustellen. Wurden die Renovierungen damals von griechi- schen Experten durchgeführt, sind es dieses Mal italienische Spezialisten: „Fondazione Centro per la Conservazione ed il Restauro dei Bene Cultura- li Torino“, das „Dipartimento di Scienze dell’An- tichità dell’ Università La Sapienza“ in Rom und das „Politecnico“ in Mailand. Schon im Dezem- ber 2019 wurden die Weichen gestellt für diese Phase der Renovierung – bis alles (augenschein- lich) gestoppt wurde durch die Corona-Pande- mie. Lassen wir Stefano Trucco zuWort kommen, den Direktor der Renovierungsarbeiten: „Wir haben in den letzten beiden Jahren trotz der Pandemie für das Projekt gearbeitet, möglich geworden durch die große Hilfe der örtlichen Architekten der 3 in der Grabeskirche tätigen Gemeinschaften (Griechisch-orthodoxes Pat- riarchat, Armenisch-orthodoxes Patriarchat und Kustodie des Heiligen Landes). In der Grabeskir- che ist ein Klima der gegenseitigen Hilfe dieser drei Gemeinschaften entstanden.“ Zur Zeit geht es nun darum, alles Vorhandene zu dokumentie- ren, die Stabilität der Ädikula zu prüfen, archäo- logische Arbeiten vorzubereiten, den Boden im Inneren des Grabbaues zu untersuchen und somit die Basis einer umfassenden Renovierung zu schaffen. Der Obere der armenisch-ortho- doxen Kommunität drückt es sehr passend aus, wenn er sagt: „Für Jahrhunderte wurde die Kir- che nicht oder nur in kleinen Teilen restauriert, ohne dass die drei Gemeinschaften zusammen- gearbeitet haben. Ich bin glücklich, dass wir nun zusammenarbeiten“. Im Bild vom Sommer 2016 gut erkennbar der Fußboden um die Ädikula herum; später wurde ein provisorischer „Schutzfußboden“ über den historischen Belag angebracht. Ädicula des Heiligen Grabes im Jahre 2016 bei Beginn der Bauarbeiten. © Petrus Schüler
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