Im Land des Herrn | 76. Jahrgang | 2022 - 1
IM LAND DES HERRN 18 1/2022 lung und Verblüffung der beiden Wächter doch nicht gesündigt werden. Immerhin glückte es wohl einige Minuten. Es war aber auch ein herz- erfreuender, rührender Anblick. Schade, dass er nicht im Bilde festgehalten werden konnte. Das herzige Kindlein passte wie geschaffen in die Vertiefung des Sternes, aus der es dem Beschauer die ausgebreiteten Ärmchen einladend entgegen- streckte, umrahmt von den Strahlen des Sternes und von jener ergreifenden Unterschrift: ‚Hier ist Jesus Christus aus der Jungfrau Maria gebo- ren.‘ Später ließ ich meinem treuen Bambino die dem Guardian von Bethlehem vorbehaltene Weihe geben und sie durch angehängtes Siegel und schriftliche Unterschrift bestätigen. Mit der Verehrung solcher ‚Bethlehem-Christkindl‘ sind nämlich sehr reiche Gnaden und Ablässe ver- bunden. […] Und um das Maß meiner Wünsche voll zu befriedigen, gelang es mit ortskundiger Hilfe, ein Büschel Weizenstroh aufzutreiben vom Hirtenfeld. Auf Stroh von Bethlehem also sollte auch dies neue Kindlein dann liegen in seinem künftigen Kripplein, gezimmert aus den Brettern der Kiste, in der es glücklich die Heimat erreichte.“ Dankbare Rückschau aufWeihnachten in Betlehem Dieses großartige eindrucksvolle Erlebnis hat unseren Chinamissionar P. Erhard Strobl sein Leben lang begleitet und Trost in schwierigen Zeiten gespendet: „Das war ein ‚Weihnachten in Bethlehem‘ vor fünfunddreißig Jahren! Was der gütige Ordensgeneral P. Bernardino gedacht und gewollt hatte mit seiner väterlichen Gunst, ist erreicht worden. Ich gewann einen kostbaren, bleibenden Schatz fürs Leben, eine Erinnerung, die mich getröstet und gehoben hat in so mancher schweren, trüben Weihnacht, in den Bergen von Hunan, wie am Hoangho, am Bosporus, wie im Donaulande.“ Bambino, wie es im Heiligen Land verbreitet ist, auf Stroh © CTS
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