Im Land des Herrn | 76. Jahrgang | 2022 - 1
1/2022 23 Stadt Bethlehem. N11 Begleidung der Pilger N12 der sich vor Jesu und Maria neigende Terbithen Baum. N13 Zistern der h: 3 Könige. Unterschrift rechte Tafel: N14 Ort des Propheten Habacuc. N15 wo Maria mit Joseph geruhet, als sie schwanger von Naza- reth nach Bethlehem ginge. N16 das Kloster S. Elia. N17 das Bildniß Elias im Felsen N18 das Haus Iacobs. N19 das Grab Rachel. N20 die Zis- tern Davids, wo er das Wasser ausgegossen hat. N21 das zerstörte Kloster St: Paula, wo diese mit ihrer Tochter Eustochium gewohnet hat. N22 der Franzosen-Berg, den die Christen bewohnten und befestigten. Auch dem Ortsfremden sind einige wichtige Punkte des Bildes bekannt: so der große Komplex der Geburtskirche, die „ein Flinten Schuß von Bethlehem“ entfernt liegt. Auch heute noch fällt dem Besucher der Stadt ja auf, dass die Geburts- kirche nicht zentral im Ort liegt; das Stadtzent- rum erhebt sich über einem Hügel und ist in der Nähe der heutigen „Weihnachtskirche“ zu lokali- sieren. Auf dem Bild benutzt der Maler eine Sicht von Norden, wir könnten sagen – von Jerusalem aus. Damit kann er eine bessere Draufsicht errei- chen und kommt damit dem Pilger entgegen, der sich leichter zurecht findet. Interessant ist im linken Bildbereich das „Hirtenfeld“: es wird eine Herde gezeigt, über den der Engel schwebt. Auch hier erstaunt die gute Ortskenntnis, denn erst in den letzten Jahren ist das „Lateinische Hirtenfeld“ wie auch das „Griechische Hirtenfeld“ mit dem „Hirtendorf “ zusammen- gewachsen – das heutige Bet Sahur. Ziemlich genau über Hirtenfeld und Hirtendorf erscheint das Herodion, hier noch „Franzosen-Berg“ genannt (eine Erklärung im nachfolgenden Artikel). Dem Herodion und dem im rechten Teil des Bildes lokalisierten Grab der Rahel sollen die beiden fol- genden kleinen Artikel gewidmet wer- den; es sind Orte die heute kaum von Pilgern besucht werden, aber ihre bib- lische und geschichtliche Bedeutung haben. Die ganze Komposition des Bildes wird aufgelockert durch eine kleine beglei- tete Gruppe von Pilgern und der Dar- stellung der Hl. Drei Könige – auch wie sie gerade eine Rast am Brunnen einle- gen. Im Großen und Ganzen lässt sich sagen: das Bild ist Landkarte und bibli- sche Erzählung zur gleichen Zeit. Am Ende sei noch darauf hingewie- sen, dass Doppelkarten dieses und der anderen Ölgemälde sowohl im Kom- missariat Wien wie auch im Kommissa- riat München erhältlich sind.
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