Im Land des Herrn | 76. Jahrgang | 2022 - 1
1/2022 31 n diesem Kapitel wollen wir die engen Grenzen von Nazaret überschreiten und uns in der Provinz Galiläa umsehen, vor allem in der Gegend von Kafarnaum, jenem Ort am See Gennesaret, den der Evangelist Mt als „Stadt Jesu“ bezeichnet (vgl. Mt 9,1: „Jesus stieg in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt.“). Zunächst aber wollen wir einen Blick auf die all- gemeine soziale Situation werfen, wie sie zur Zeit Jesu in Galiläa herrschte. In der Fachliteratur ist es üblich geworden, die damalige Bevölkerung in Bezug auf ihren sozialen Status in drei Schichten einzuteilen. Die breite Unterschicht Sie wird gebildet von Kleinpächtern, Tagelöh- nern, Arbeitslosen, Sklaven, Bettlern und Kran- ken. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie nur ihre Arbeitskraft besitzen. Wer arbeitsfähig ist und Arbeit findet, hat als Tagelöhner ein bescheide- Alltag zur Zeit Jesu Die sozialen Verhältnisse in Galiläa Sigfried Grän I Kafarnaum, Arbeitssteine und Ölpressen aus der Zeit Jesu © Petrus Schüler
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