Im Land des Herrn | 76. Jahrgang | 2022 - 1
4 1/2022 Das war damals ein ganz schöner Paukenschlag, als 1996 eine erste deutsch-palästinensische Städtepartnerschaft beschlossen wurde. Die fei- erliche Unterzeichnung fand in Köln und in Bet- lehem statt. Im gleichen Jahr wurde auch der „Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln–Betlehem“ gegründet. Vorausgegangen war bereits 1979 die Gründung der Städtepartner- schaft Köln–Tel Aviv-Yafo. Mit der Gründung der Städtepartnerschaft Köln–Betlehem ver- band sich das hehre Ziel, den Friedensprozess im Nahen Osten zu unterstützen sowie der Annähe- rung des palästinensischen, des israelischen und des deutschen Volkes zu dienen. „Trilateralität“ enn man an das Thema Köln und Bet- lehem denkt , gehen di e Gedanken natürlich zuerst an den „Dreikönigs- schrein“ im Kölner Dom. Doch es gibt den inte- ressanten Umstand, dass in der Innenstadtkirche St. Andreas, einer Klosterkirche der Dominikaner mit dem Grab von Albertus Magnus, der „Schrein der Makkabäer“ gezeigt wird.Wie kommt es dazu? Wie beim Schrein der Heiligen Drei Könige geht es hier nicht um die authentischen Gebeine, der Nachweis wäre wohl nicht zu bringen. Man könn- te es so ausdrücken, wie man das beim Kölner Dom etwa so ausdrückt: „… wir verehren hier die Magier aus dem Morgenland…“. Der Schrein aus dem 16. Jahrhundert enthält nach der Überlie- ferung die Reliquien der sieben heiligen Mak- kabäerbrüder und ihrer Mutter Salome. Der Schrein ähnelt einer Kirche; in 40 Reliefs wird die Geschichte der Makkabäer in Beziehung zum Leben Jesu gesetzt. Dieser Schrein fand aber erst nach der Säkularisation 1803 seine neue Heimat in St. Andreas; bis dahin gab es in Köln ein „Benediktinerinnen-Kloster zu den heiligen Makkabäern“, welches sich auf der Südseite der heutigen Machabäerstraße befand. Doch Spuren einer Verbindung zwischen Betle- hem und Köln sind nicht nur in der Vergangen- heit zu suchen: es gibt einen rührigen Verein, der eine Städtepartnerschaft pflegt und hier vorge- stellt werden soll: W Makkabäerschrein in St. Andreas, Köln © Petrus Schüler Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln–Betlehem e.V. IM LAND DES HERRN
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