Im Land des Herrn | 76. Jahrgang | 2022 - 1

1/2022 5 Stand auf dem Kölner Weihnachtsmarkt  © Michael Kellner Städtepartnerschaft Städtepartnerschaft war das große städtische Vorhaben, das in den letzten Jahren der Realität zum Opfer fiel. Der Verein, dessen erster Vorsitzender der bekannte Bundes- und Staatsminister Hans-Jür- genWischnewski war, hatte sich kleinere Schritte zum Ziel gesetzt: die Förderung von gegenseiti- gem Austausch in kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Bereichen. Und natürlich ging es uns vor allem um eine Verbes- serung der wirtschaftlichen Situation der Betle- hemer Bevölkerung und um den Aufbau vielfäl- tiger Beziehungen. Wie sieht das heute praktisch aus mit einem Verein, der gute 150 Mitglieder hat und im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiern konnte? Seit unserer Gründung bieten wir immer wie- der – möglichst alle zwei Jahre – Reisen nach Betlehem und ganz Palästina an. Diese Reisen helfen uns nicht nur, unsere Beziehungen zu den Menschen in Betlehem auszubauen, sondern sie zeigen den Mitreisenden auch die Gastfreund- schaft der Menschen, die wunderschöne Land- schaft, aber auch die verheerende Situation der Bewohner Palästinas unter der Besatzung durch Israel. In den letzten Jahren haben wir in Köln nach einer solchen Reise jeweils eine öffentli- che Veranstaltung organisiert, in der die Mitrei- senden selbst in Wort und Bild ihre Eindrücke geschildert haben. Außerdem erweitern wir das Wissen der Kölner Bürger und Bürgerinnen zu Hause durch Seminare und Veranstaltungen zu den verschiedensten kulturellen und gesell- schaftspolitischen Themen. Dabei hilft uns die enge Zusammenarbeit mit dem „Café Palestine Colonia“, das möglichst monatlich zu bestimm- ten kulturellen und politischen Themen einlädt. Und schließlich beteiligen wir uns in Köln an allen Angeboten, die die Stadt Köln immer wie- der für die Städtepartnerschaftsvereine bereit- hält wie „Ehrenamtstage“, Stände auf den Weih- nachtsmärkten und zu anderen Gelegenheiten. Auf der anderen Seite versuchen wir, unsere Beziehungen zu den Menschen und Institu- tionen in Betlehem auszubauen. So kaufen wir regelmäßig bei einer Organisation mit Menschen mit Behinderungen, die Schafwolle verarbeiten,

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