Im Land des Herrn | 77. Jahrgang | 2023 - 1

1/2023 11 darunter die Ansicht der Hafenstadt Jaffa. Man könnte nun meinen, dass die Ansicht von Jaffa deshalb gewählt wurde, weil dieses Panorama für die ankommenden Pilger die erste Ansicht des Heiligen Landes war. Dem war aber nicht so: die Schiffe legten im nördlicheren Haifa an, ein Grund liegt in den schwierigen Bedingungen, die das Meer vor Jaffa kennzeichnet: es ist dort sehr windig und die sogenannten „Andromedafelsen“ erschweren den Landgang ganz erheblich. Oft mussten lebensgefährliche Manöver vollzogen werden, um an Land zu kommen. Einen Landgang per Boot sehen wir dann im nächsten Fenster. Aber Jaffa ist auch d a s b i b l i s che Jopp e , mehrmals in der Apostelgeschichte genannt. Kommen wir nun zum kleinen Ausschni t t im Fenster unten rechts: wir sehen eine relativ unbekannte Ansicht von Betanien, heute im arabischen „Al-Eizariya“ genannt. Wenn man genau hinhör t , kann man den Namen „Lazarus“ hier noch heraushören, eine Verballhornung des Namens „Lazarion“, Ort des Lazarus, von dem schon die Pilgerin Aetheria berichtet. Betanien ist uns natürl ich auch gut bekannt durch Martha und Maria. Eigentlich liegt dieser Ort Betanien ganz nahe an Jerusalem fast noch auf der Höhe des Ölberges – aber durch die von Israel brachial gezogene Mauer ist der noch vor weni gen Jahren noch relativ wohlhabende Ort verarmt: man muss als Besucher zuerst die Autobahn in Richtung Jericho nehmen um dann abzubiegen und mehr als vier Kilometer durch eine recht unsaubere Gegend fahren, um dann endlich wie im Fensterausschnitt weiter unten erkennbar in einer Biegung rechts der Hauptstraße das heutige Heiligtum zu erblicken. Die heutige Kirche ist noch nicht zu erkennen, sie wurde erst mehr als ein halbes Jahrhundert später von Barluzzi errichtet. Aber Mariendom Linz Mariendom Linz Ansicht Jaffa Andromeda-Felsen vor Jaffa

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