2/2023 11 Weiße Väter Weiße Väter die orientalischen Kirchen und des Päpstlichen Orientalischen Instituts in Rom. Pierre Duprey wurde 1962 als Sachverständiger zum Zweiten Vatikanischen Konzil und später als Vizesekretär, dann als Sekretär in den Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen berufen. Dank seiner Jerusalem-Erfahrung trug er wesentlich zur Wallfahrt von Papst Paul VI. ins Heilige Land, zu seinem Treffen mit dem Patriarchen Athenagoras in Jerusalem 1964 sowie zur bemerkenswert positiven Entwicklung der Beziehungen zu den orthodoxen Kirchen bei. Die Zeitschrift „Proche-Orient Chrétien“ Im Jahre 1951 gründeten die Professoren des St. Anna Priesterseminars die Zeitschrift „Proche-Orient Chrétien“, die sich der Geschichte, Theologie, Liturgie, Spiritualität und Gegenwart der Kirchen im Nahen Osten widmet. Von Anfang an war die Suche nach der Einheit der Christen das Hauptziel dieser Initiative, unter Berücksichtigung des interreligiösen Kontextes. Diese in ökumenischen und akademischen Kreisen weithin geschätzte Zeitschrift wird oft als Erinnerung an 70 Jahre kirchliches Leben und ökumenisches Anliegen im Nahen Osten betrachtet. Seit 2015 kümmert sich die „Université Saint Joseph“ in Beirut unter der Leitung der Jesuiten um diese Publikation. Aktivitäten heute Die „Weißen Väter“ setzen in Jerusalem ihren ökumenischen und interreligiösen Dienst inmitten einer komplexen und unsicheren politischen Situation fort. Einige beteiligen sich auf lokaler und internationaler Ebene an offiziellen ökumenischen Dialogen mit verschiedenen Ökumenischen Institutionen wie dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen, dem Rat der Kirchen im Nahen Osten, der österreichischen Stiftung „Pro Oriente“ und anderen. In Jerusalem ist ihr Hauptanliegen die Arbeit an der Basis, innerhalb der lokalen christlichen Gemeinschaft, sowohl für die ökumenischen als auch für die internationalen Beziehungen, da diese Anliegen in erster Linie in der Verantwortung der Ortskirchen liegen. Gleichzeitig sind die ökumenischen und interreligiösen Dialoge untrennbar mit den Anliegen um Gerechtigkeit und Frieden verbunden, was in erster Linie eine gerechte und dauerhafte Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts bedeutet. Nur dann kann Jerusalem seiner Berufung voll und ganz gerecht werden, Symbol und Versprechen der Brüderlichkeit und des friedlichen Zusammenlebens für die Menschheit zu sein, insbesondere für diejenigen, die sich als Kinder Abrahams betrachten: Juden, Christen und Muslime. Die Übersetzung aus dem Englischen von Eveline Ranhater, freundliche Genehmigung „Information Christlicher Orient“ Vorderansicht des Seminars St. Anna
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