ange haben Interessenten für eine Heilig-Land-Pilgerfahrt warten müssen; nun endlich, nach dem Abklingen der Corona-Pandemie, können wir wieder uneingeschränkt Menschen in das Heilige Land begleiten. Während ich diese Zeilen schreibe, befindet sich gerade eine Pilgergruppe auf Zypern – denn Zypern gehört zu den Wirkungsstätten der Franziskaner der Kustodie. In der nächsten Ausgabe unserer Zeitschrift werden wir Ihnen ausführlich darüber berichten. Im letzten Heft stand am Anfang ein Artikel über die „Flagellatio“ am Kreuzweg in Jerusalem. In der aktuellen Ausgabe finden Sie einige Artikel über das Areal bei der Kirche St. Anna: einmal über die Kirche und ihre Tradition als Geburtsort der Gottesmutter Maria. Ich erinnere mich, dass ich in Jerusalem im Gespräch mit einem muslimischen Freund die etwas unbedachte Äußerung machte, es wäre für uns Christen nicht unbedingt von größter Wichtigkeit, wo Maria geboren wurde. Daraufhin wurde mein Gesprächspartner etwas ungehalten und tadelte mich, denn die Muslime verehren den Ort explizit als Geburtsort Mariens – natürlich sehen sie Maria als Mutter des Propheten Jesus. Wenige Meter neben der Kirche liegt das Ausgrabungsgebiet des „Teiches Betesda“. Lange war man sich im Unklaren, wo der Teich Betesda eigentlich lokalisiert werden kann. Man nahm zum größten Teil an, dass sich der Ort weiter südlich befand, denn dort gab es ein WasserreserSehr verehrte Leserinnen und Leser, liebe Freunde des Heiligen Landes! voir (heute zugeschüttet), den „Teich der Söhne Israels“. Erst die Archäologie konnte hier Klarheit bringen. Doch nicht nur um Archäologie und alte Steine soll es gehen: St. Anna ist heute eine wichtige Niederlassung der „Weißen Väter“, besser der „Missionare Afrikas“. „Russland in Israel“ könnte man einen weiteren Schwerpunkt des Heftes nennen: seit dem Zusammenbruch des Ostblocks haben die in großer Zahl nach Israel einströmenden russischen Juden die Gesellschaft nachhaltig verändert. Doch schon im 19. Jahrhundert ist das Heilige Land für russische Christen interessant geworden, worauf im Artikel eingegangen wird. An dieser Stelle möchte ich mich auch im Namen der Mitbrüder der Kustodie bedanken für alle Hilfe und Verbundenheit, die wir in der Zeit der Corona-Pandemie von unseren Freunden und Wohltätern erfahren haben. Das Erdbeben in Syrien und die wirtschaftliche Katastrophe im Libanon sind Herausforderungen auch für die Mitbrüder der Kustodie – und diesen Herausforderungen können wir uns stellen, weil wir uns auf Gottes Vorsehung und die Hilfe unserer Wohltäter verlassen können. Vergelts Gott dafür! Im Namen der deutschsprachigen Kommissare des Heiligen Landes, L
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