28 2/2023 IM LAND DES HERRN strebte danach, ihre Position im Kampf um Einfluss unter den Orthodoxien in der Region zu stärken und sich gegen die griechische und die arabische zu behaupten. Diese Auseinandersetzungen sind heute noch spürbar. Das 20. Jahrhundert – die Zeit der individuellen Einwanderungen Nach 1917, als die Kommunisten in Russland an die Macht kamen, begann für die sowjetischen Juden eine lange Eiszeit: Es war die Zeit der Refuseniks, jener sowjetischen Bürger, denen eine ganze Reihe von Rechten verwehrt blieben, z. B. den Juden die Möglichkeit zu emigrieren. Dennoch wäre es falsch zu glauben, dass es bis zu den 1990er Jahren und dem Ende der UdSSR keine Migrationen gegeben hätte. Während der 1970er Jahre entstand eine starke Migrationswelle aus der Sowjetunion nach Israel. Das schildert Yigal Palmor von der Jewish Agency for Israel. Diese Organisation unterstützt diejenigen, die sich bei der Einwanderung nach Israel auf das Rückkehrgesetz berufen. 1970 waren nur 992 Einwanderer aus der UdSSR registriert, 1971 waren es bereits 12.840, 1972 31.650, und 1973 33.000. Insgesamt waren das mehr als 200.000 Menschen. Da Israel 1970 etwas mehr als 2,8 Millionen Einwohner zählte, handelte es sich um eine wahrlich massive Migrationswelle. Diese war auf interne Beschlüsse des russischen Staats zurückzuführen, der das Emigrationsverbot für sowjetische Juden 1971 aufhob. Eine israelische Familie russischer Herkunft im Kibbuz Yitav im Jordantal. Hier leben Subbotniks, Nachfahren russischer Bauern, die vor beinahe 200 Jahren zum Judentum konvertierten und trotz der Verfolgung und der Diskriminierungen unter dem Zaren und dann des sowjetischen Regimes ihrer Religion treu blieben. © MAB CTS
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