IM LAND DES HERRN 14 3/2023 abspielen: „Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren. Da ergriffen die Juden das Wort und sagten: Welches Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.“ (Joh 2,13–22). Diese Höfe waren unterteilt. So gab es einen abgegrenzten Bezirk, den nur Juden betreten durften. Der innere Hof, den es schon am Ersten Tempel gab (1Kön 6,36; 7,12) und der nach Ezechiel acht Stufen höher lag (Ez 40,37), machte im herodianischen Tempel nur ein Achtel des ganzen Areals aus. Bereits 1870 wurde eine Warntafel in der allen verständlichen Verkehrssprache Griechisch entdeckt, 1935 kam das Fragment einer zweiten hinzu, nach der bei Todesstrafe „kein Fremder die Abgrenzung und Umzäunung um den Tempel herum betreten darf“. Siehe Foto auf Seite 8. Das war auch das Delikt, das dem Apostel Paulus vorgeworfen und das zum Anlass seiner Verhaftung wurde: Das ist der Mensch, der in aller Welt Lehren verbreitet, die sich gegen das Volk und das Gesetz und gegen diesen Ort richten; er hat sogar Griechen in den Tempel mitgenommen und diesen heiligen Ort entweiht. Sie hatten nämlich kurz zuvor den Epheser Trophimus mit ihm zusammen in der Stadt gesehen und meinten, Paulus habe ihn in den Tempel mitgenommen (Apg 21,28–29). Frauen durften nur den vom Tempel entfernteren östlichen Teil dieses Hofes betreten, so dass etwa die Darstellung des Jesuskindes im Tempel (Lk 2,22–38) oder Jesu Milde gegenüber der Ehebrecherin (Joh 8,2–11) nicht näher am Tempel als in diesem Frauenvorhof denkbar sind. Den Gelähmten, der die Apostel um ein Almosen anhielt, setzte man an die Schöne Pforte (Apg 3,2), die in den Hof der Frauen heraufführte, weil dort seine Chancen weitaus besser waren, als wenn er nur bei den Männern gebettelt hätte. Die Männer konnten durch das prächtige Nikanortor näher an den Tempel heranHörner-Altar in Be’er Sheva, Original im Israel-Museum Jerusalem
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