3/2023 15 treten in den Vorhof der Israeliten. So betet der Psalmist: „Deinen Altar, HERR, will ich umschreiten, um laut das Lob zu verkünden und all deine Wunder zu erzählen. HERR, ich liebe die Stätte deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit“. (Ps 26,6–8) In der Spätzeit des Alten Testaments gibt es um den Tempel und den Brandopferaltar herum einen eigenen Hof der Priester (2 Chr 4,9). Auch die Priester konnten aber nicht beliebig den Tempel betreten. Wir lesen im Lukasevangelium vom Priester Zacharias, dem Vater Johannes’ des Täufers: „Es geschah aber, als seine Abteilung wieder an der Reihe war und er den priesterlichen Dienst vor Gott verrichtete, da traf ihn, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los, in den Tempel des Herrn hineinzugehen und das Rauchopfer darzubringen.“ (Lk 1,8–9) Das Allerheiligste durfte sogar der Hohepriester nur einmal im Jahr betreten (Lev 16,2; vgl. Hebr 9,6–7), und zwar am Versöhnungstag (hebr. Jom Kippur). Wenn also nach der berühmten Lehrerzählung Jesu zwei Männer zum Tempel hinaufgingen, „um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner“ (Lk 18,10), konnten sie das nur in einem der Höfe tun (denn nur dort kann man seine Augen „zum Himmel erheben“): „Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lk 18,13) Wo ehemals der Tempel stand, der am Ende des Ersten Jüdischen Krieges im Jahr 70 n. Chr. eingeäschert wurde, errichteten die Architekten Hadrians 135 einen Tempel zu Ehren der römischen Götter Jupiter, Juno und Minerva. Von ihm weiß man nicht viel, außer dass in seiner Nähe zwei Kaiserstatuen errichtet waren. Im Kultgeräte die im „Tempel-Institut Jerusalem“ für einen „Dritten Tempel“ vorbereitet werden Inneres der Kuppel im Felsendom Tempelberg Tempelberg
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