4/2023 15 Sonntagsgottesdienst in Famagusta Wir sind in Europa gewöhnt, „dass die Kirche alles organisiert“, so ist das auch in Zypern! Nur dass „Kirche“ hier nicht die organisierten Strukturen meint: Kirche ist Gemeinschaft der Gläubigen und es ist der Heilige Geist der sie antreibt. Einige Male bin ich mitgefahren zum Gottesdienst im Nordteil der Insel. Im Kyrenia langen die Plätze in der Kapelle schon lange nicht mehr, man hat einen Holzaufbau vor der Kapelle geschaffen, ähnlich eines Zeltes, so dass jetzt 250 Leute Platz finden. Und dieser Platz wird benötigt! Die ehrwürdige Kapelle musste auch im Inneren verbessert werden und mein Vorgänger als Kommissar des Heiligen Landes, P. Werner Mertens, besorgte eine ansprechende Holzfigur der heiligen Elisabeth, die jetzt die Kapelle schmückt (Elisabeth ist eine franziskanische Heilige und auch sie, aus Ungarn gebürtig, hat ihr Leben in einem ihr anfangs fremden Land verbracht). Nach dem Gottesdienst ist auch immer „vor dem Gottesdienst“: man trifft sich, plant nächste Aktivitäten, Gruppen bleiben zusammen zum Gebet, fast immer gibt es Taufen, denn schließlich ist es eine junge Gemeinschaft (ich war eigentlich immer der mit Abstand älteste Kirchenbesucher). Dann bleibt für den Pater auch nicht mehr viel Zeit, man fährt eine gute Stunde, um nach Famagusta zu kommen und irgendwo auf dem Weg dorthin muss man etwas zum Essen finden. In Famagusta am alten Kino angekommen, braucht der Priester den Gottesdienst nicht weiter vorzubereiten, das besorgen die Studenten selbst: es gibt eine Musikband und einen Chor, die englische und afrikanische Gesänge vorbereiKatholiken auf Zypern Katholiken auf Zypern Einige der Bandmitglieder bei der Vorbereitung des Gottesdienstes in Famagusta
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