Im Land des Herrn | 77. Jahrgang | 2023 - 4

IM LAND DES HERRN 26 4/2023 oder der Zerstörung ihrer Häuser bedroht sind. Die laufende Auseinandersetzung zwischen Abu Walid al-Dajani und dem griechisch-orthodoxen Patriarchat ist ein Kampf durch die Instanzen. Solange dieser Fall nicht geklärt ist, können seit 30 Jahren dringend anstehende Reparaturen oder Renovierungen im Hotel nicht durchgeführt werden, da umgehend ein Vertreter der Ateret Kohanim die Familie Dajani wegen unerlaubter Veränderungen verklagen würde, wie es bereits der Fall war. Im Streit um die Frage, wer der rechtmäßige Pächter ist, ist es nun wahrscheinlich, dass die israelischen Gerichte al-Dajanis Pachtvertrag, der noch für zwei weitere Generationen gilt, als rechtmäßig anerkennen werden. Doch das bedeutet noch keineswegs ein Happy End, da die israelische Regierung in den letzten Jahren mehrfach die Umsetzung solcher Urteile verweigert oder ignoriert hat. Die Hoffnung auf ein gerechtes Urteil und der Glaube an die göttliche Berufung zu dieser Aufgabe haben Abu Walid al-Dajani bis heute an der Verantwortung für das Haus festhalten lassen. Vielleicht hängen an einem heiligen Ort wie Jerusalem die Dinge mehr von Gott ab als anderswo. Für die Lösung dieses Konflikts in absehbarer Zeit scheint jedenfalls ein Wunder nötig zu sein. Lassen wir am Ende Abu Walid Dajani selbst zu Wort kommen: „Es geht nicht nur um das East New Imperial Hotel, sondern auch um die christliche Präsenz am Jaffator. Ich muss die Christen in der ganzen Welt dafür gewinnen. Und ich freue mich über alle Christen, die zukünftig hierherkommen werden um sich mit mir gemeinsam zu bemühen, das christliche Erbe am Jaffator zu erhalten und auch die Christen, die hier leben, zu beschützen. Wenn das nicht geschieht, wird es in den nächsten Generationen keinen einzigen Christen mehr in der Altstadt geben. Es tut mir leid, das sagen zu müssen. Ich appelliere an alle christlichen Konfessionen: Wartet nicht. Bemüht euch, jetzt etwas zu tun.“ Frontansicht des Hotels

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