Im Land des Herrn | 77. Jahrgang | 2023 - 4

4/2023 33 Dor und Kreuzfahrerfestung Cafarlet Heinrich Fürst/Gregor Geiger ie Ruinen der antiken Stadt Dor erreicht man vom Kibbuz Nachscholim aus oder, indem man den Kibbuz nördlich umfährt. Der Kibbuz liegt zwischen der Straße Nr. 2 und dem Meer, ist aber von dieser aus nicht zu erreichen; man muss von der Straße Nr. 4 westwärts abbiegen. Dor war eine vorisraelitische Stadt (Jos 11,2), in der nacheinander Kanaanäer, die Sikil (eines der Seevölker – der Name erinnert an die Insel Sizilien, schließlich kamen die Seevölker über das Mittelmeer ins Land), Phönizier und Griechen wohnten. Die Stadt scheint durch die Produktion und Verarbeitung von Purpurschnecken reich geworden zu sein (vgl. Num 15,38). Man mag sich hier, in Sichtweite des Berges Karmel, an die Stelle aus dem Hohenlied (7,6) erinnern: „Dein Haupt auf dir ist wie der Karmel; wie Purpur sind deine Haare“. In der Makkabäerzeit war Dor umkämpft (1Makk 15,10–14). Mit der Neugründung von Cäsarea durch Herodes büßte es an Bedeutung ein. Doch noch 649 erscheint bei einem Konzil in Rom der Bischof von Dor als Vertreter des Patriarchenstuhls von JerusaD Mauern und kreisförmige Ecktürme der Kreuzfahrerburg Cafarlet

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