Im Land des Herrn | 77. Jahrgang | 2023 - 4

4/2023 37 m Rhein gegenüber der Stadt Andernach liegt der Weinbauort Leutesdorf. In der dortigen Wallfahrtskirche zum Hl. Kreuz befindet sich in einer Krypta der Nachbau eines Heiligen Grabes. Die Wallfahrtskirche wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts als Nachfolgebau einer Kapelle erbaut, aber erst im Jahre 1680 fand die Weihe des Kirchenbaues statt. Der Anlass dieses Kirchenbaus war zuerst einmal die Verehrung einer Kreuzesreliquie. Der Nachbau des Heiligen Grabes aber hat eine eigene Geschichte: Der Bürger Anton Will (auch „Wiell“ geschrieben) aus Leutesdorf unternahm eine große Pilgerreise ins Heilige Land, nach Italien und auch noch nach Santiago de Compostela. Von dort zurückgekommen und durch Visionen eines Johann Rieden aus Leutesdorf inspiriert, war er wohl die treibende Kraft bei der Errichtung der Kreuzeskirche, seiner Krypta und des sich darin befindlichen Heiligen Grabes. Da die Bauzeit auf die Jahre 1647–1649 eingegrenzt werden kann, handelt es sich also um die ungefähre Gestalt der „Edicola“ seit 1555. Steigt man in die Krypta der Wallfahrtskirche hinab, erscheint der Grabbau etwas eingezwängt zwischen den tragenden Säulen. Der Bau ist nur etwa ein Drittel so groß wie das Original in Jerusalem, so beträgt die ganze Länge nur 3,90 Meter. Das Heilige Grab in der Wallfahrtskirche zum Heiligen Kreuz in Leutesdorf Petrus Schüler A Blick in die Krypta zum Heiligen Grab

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