4/2023 7 ten fränkischen und venezianischen Epoche bis 1570. Während dieser Zeit waren auf der Insel die verschiedensten Orden ansässig, die über großen Grundstücksbesitz und viele Klöster verfügten. Mit der türkisch-ottomanischen Vereinnahmung des Landes wurde jedoch allein die Griechischorthodoxe Kirche des Landes offiziell angesehen. So verkleinerte sich die katholische Kirche des Landes auf die wenigen verbliebenen Franziskaner und für eine kurze Zeit auch Kapuziner. Ab dem Jahr 1847 gibt es dann auf der Insel immer einen Apostolischen Vikar („Generalvikar“), der dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem unterstellt ist und im Franziskanerkloster Nikosia seinen Sitz hat. Um den neuen Aufgaben der schnell wachsenden Kirche auf Zypern besser gerecht werden zu können, hat der jetzige Apostolische Vikar, der auch ein Franziskaner ist, seinen Sitz wenige Meter vom Kloster entfernt in einem eigenen Gebäude. Die Kirchengebäude der Katholiken In der zypriotischen Hauptstadt Nikosia befindet sich die Kirche „Heiliges Kreuz“ mit dem Franziskanerkloster im Zentrum der Stadt beim Paphos-Tor und zugleich in der Waffenstillstandslinie. Das heißt zwar, dass die Kirche nur von einer kleinen Straße aus erreicht werden kann. Trotzdem liegt die Kirche für die Gläubigen sehr zentral und ist gut von überall aus erreichbar. Das Kircheninnere stammt aus den Jahren 1900–1902 und ist somit das liturgische und pastorale Zentrum der Katholiken. Die beiden Schulen verfügen ebenfalls jeweils über eine geräumige Kapelle. In Larnaka befindet sich die älteste Kirche des Landes: „Unsere Frau der Gnaden“. Die momentane Kirche wurde in den Jahren 1842–1848 errichtet und zeigt sich im neobarocken Stil mit imposanter Kuppel. Die Kirche gehört zum Komplex vom modernen Klosterbau und dem angrenzenden Altenheim der Schwestern. Eine kleine katholische Kapelle befindet sich zusätzlich auf dem katholischen Friedhof der Stadt. Die dritte katholische Kirche befindet sich wieder mit dem dazugehörigen Kloster in Limassol. Die Lage von Kirche und Kloster ist spektakulär: Inmitten der modernen Hotelbauten an der Strandpromenade der Stadt erhebt sich die Doppelturmfassade der Kirche „St. Katherina“; ist das Hauptportal während der Gottesdienste geöffnet, hat der Priester förmlich das Meer vor sich. Eine besondere Situation bietet sich in Paphos; dort gibt es zwei Priester der Gemeinschaft „Verbo incarnado“ die sich um die an sich wenigen Gläubigen aus 40 verschiedenen Nationen kümmern. Wenn im Sommerhalbjahr Paphos förmlich von Touristen überschwemmt wird, wächst die kleine Gemeinde um ein Vielfaches an. Die griechisch-orthodoxe Kirche hat den Chrysopolitissa-Kirchen-Komplex an Anglikaner und Katholiken zur Verfügung gestellt, ein Komplex aus verschiedenen Bauten zur Erinnerung an das Wirken des Völkerapostels auf der Insel. Leicht veränderte Version von „I Cattolici di Rito Latino di Cipro“, Übersetzung Petrus Schüler Ansicht der Kirche in Limassol vom Meer her Religiöser Rat Zyperns Religiöser Rat Zyperns
RkJQdWJsaXNoZXIy NDQ1NDk=