Im Land des Herrn | 78. Jahrgang | 2024 - 1

1/2024 37 Hohenzollern mit noch zwei Gefährtinnen und zieht den Unbeugsamen unter beschwichtigenden Mienen auf die Terrasse hinaus. Dort ließ er sich erweichen; und reichte der hohen Frau, überwunden, die Hand zum Versprechen, eine halbe Stunde vor der Tür harren zu wollen. Eiligst wird nun auf einem Dreifuß der Tragaltar mit Kruzifix und Leuchtern aufgestellt, und der Erzbischof tritt, angekleidet, zum Opfertische. Diese Art von Tragaltar wird, wie im obigen Bild zu sehen, zu Gottesdiensten an den Orten benutzt, wo kein Altar vorhanden ist, so wie hier zum Beispiel an der Himmelfahrts-Moschee auf dem Ölberg oder hier im Grab des Lazarus in Betanien. Diese Tragaltäre haben die Form einer Kiste, Leuchter, Altarstein und Platz für die anderen Altargeräte sind eingearbeitet. Diesen stützt, rückwärts knieend, ein Sohn des Hl. Vaters Benedikt (P. Anselm Nickes), während zwei andere, die oben erwähnten Brüder P. Maurus und P. Placidus Wolter, dem hohepriesterlichen Sohn des hl. Vincenz von Paul dienend beistehen. Die Übermacht der Empfindungen beim Andenken an die an diesem Tage hier gefeierte Einsetzung des hl. Meßopfers und an die erste Erteilung der heiligen Kommunion an die Apostel beherrscht die kleine andächtige Schaar. Bei dem „Gloria“ überwältigt innere Bewegung den frommen Oberhirten, so daß er in lautes Schluchzen ausbricht. Einer der dienenden Ordensmänner redet ihm ein stärkendes Wort zu und die heilige Handlung schreitet vorwärts. Jetzt ist die Wandlung vollzogen und zum ersten Mal wieder nach langer Zeit ist aus dem geöffneten Himmel das menschgewordene ewige Wort, das verklärte Gotteslamm, herabgestiegen in die Ihm so teure Stätte. Es naht der unbeschreibliche hochheilige Augenblick der Kommunion. Zwölf Andächtige – gerade so viele waren es, die ohne vorherige Berechnung dieser Feier beiwohnten – umringen knieend den Erzbischof und empfangen unter Tränen der Rührung den heiligsten Leib des Herrn. In diesem Augenblick öffnet sich die Türe und der Türke tritt ein. Die Fürstin, welche neben dem P. Alfons Maria Ratisbonne an einer der beiden Komplex des Abendmahlssaales von der Dormitio aus © G. Klaus Gründonnerstagsmesse Gründonnerstagsmesse

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