Im Land des Herrn | 78. Jahrgang | 2024 - 2

10 2/2024 kairo). Im Westen nennt man ihn gewöhnlich mit seinem lateinischen Namen Maimonides, im Hebräischen hat man aus den vier Anfangsbuchstaben seines Namens Rabbi Mosche ben Maimon die Kurzform Rambam gebildet. Er war der berühmteste jüdische Gelehrte des Mittelalters und Leibarzt Saladins. Mit seinen Kenntnissen der Philosophie von Aristoteles bis zu den arabischen Philosophen beeinflusste er auch die christliche Philosophie und Theologie des Mittelalters: Er war der erste, der versuchte, das Weltbild der griechischen Philosophie mit dem der Bibel in Einklang zu bringen. Christliche Gelehrte, vor allem Albert der Große und Thomas von Aquin, bauten auf seinen Arbeiten auf. Der Zugang zum Grab befindet sich in der Jochanan-ben-Zakkai-Straße. Südlich der Stadt, auf halbem Weg zwischen der Altstadt und den heißen Quellen von Hammat Tverja, stieß man auf imposante Überreste der römisch-byzantinischen Stadt. Unmittelbar westlich der heutigen Uferstraße befand sich eine römische Basilika, die in byzantinischer Zeit zur Kirche (21x15 m) umgewandelt wurde, und südlich davon ein Halbrund (griech. Exedra), das für kleinere Theater- oder Musikaufführungen gedient haben mag. Auch Tiberias hatte seinen etwa 12 m breiten Cardo (Hauptstraße). Er verlief parallel zum Seeufer bis zu einem monumentalen Südtor. An seiner Ostseite lagen neben den üblichen Läden eine Markthalle und eine große Badeanlage (42x31m) mit teilweise erhaltenen Mosaiken. Auf ihnen sind neben Pflanzen, Vögeln und Großtieren auch Fische zur Geltung gebracht. Es ist verführerisch, ein öffentliches Gebäude (5x10 m) aus dem 3. Jh. mit sehr einfachem Mosaikboden ohne Menschen- und Tierdarstellung als Sitz des Sanhedrins zu betrachIM LAND DES HERRN Heiße Quellen im Nationalpark Tiberias

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