2/2024 11 ten. In neuerer Zeit wurden außerdem ein Theater und ein römisches Bad freigelegt. Erstaunlich war, dass die teilweise bis zu 5 m Höhe erhaltene byzantinische Stadtmauer bis auf den Berenikeberg (20 m unter dem Meeresspiegel, d. h. ca. 190 m über dem See) hinauf- und wieder herabführte. Diese aufwendige Mauer geht offensichtlich auf Kaiser Justinian zurück, der auch die christliche Basilika auf diesem Berg geschützt wissen wollte. Man erreicht sie auf einem Schotterweg entweder von unten, vom Stadtteil Ge’ullim aus, oder (nur zu Fuß oder mit geländegängigem Fahrzeug) von oben, vom Swiss Forest („Schweizer Wald“). Die Basilika (mit Vorhof 48x28 m) war dreischiffig und hatte drei Apsiden. In der Mittelapsis liegt ein Ankerstein mit einem Loch in der Mitte zum Befestigen des Seils, wie ihn die Fischer am See benutzten, aber von überdimensionaler Größe und fast einer halben Tonne Gewicht. Es ist kein ähnlicher Fall bekannt; in anderen antiken Kirchen befand sich an dieser Stelle ein Heiligengrab oder ein Reliquienschrein. Auch aus der Kreuzfahrerzeit gibt es Spuren der Verehrung dieses Ankers. Kann man ihn mit Jesus, dem Menschenfischer, in Verbindung bringen? Der Anker kann auch als Symbol der christlichen Hoffnung verstanden werden, von der der Hebräerbrief (6,19) sagt: „In ihr haben wir einen sicheren und festen Anker der Seele, der hineinreicht in das Innere hinter dem Vorhang.“ Ebenfalls sehenswert sind die Reste der Synagoge, die 1962 beim Grab des Rabbi Meïr Baal ha-Nes oberhalb der alten Schwefelquellen (weiße Kuppel) entdeckt wurde und nach einer Inschrift Severus-Synagoge genannt wird. Sie ist in einem Nationalpark (Hammat Tverja) zugänglich gemacht worden. Bereits die unterste Ankerstein (dunkel, mit Loch) in der Apsis der Berenike-Kirche See Gennesaret See Gennesaret
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