IM LAND DES HERRN 12 2/2024 Schicht aus dem 1. Jh. n. Chr. könnte eine Synagoge gewesen sein, wenn es auch keinen Beweis dafür gibt. Nach Zerstörung durch das Erdbeben von 306 (?) wurde im 4. Jh. hier wieder eine Synagoge (15x13 m) gebaut, die in einem späteren Stadium prächtig ausgestattet wurde. Das Schönste daran ist das prächtige und an sich gut erhaltene Fußbodenmosaik, durch das leider eine spätere Mauer verläuft. Sein Thema ist das gleiche wie in Bet Alfa: oben der Toraschrein mit liturgischen Symbolen; im Hauptfeld Helios, der Sonnengott, in Herrschergeste auf seinem Wagen und mit einem Globus in der anderen Hand. Um ihn herum sieht man in einem Kreis die hebräisch beschrifteten Tierkreiszeichen, in den Ecken symbolisieren vier Frauen die Jahreszeiten. Unten finden sich zwei Löwen, welche neun Felder mit griechischen Inschriften flankieren. Nur die Szene der Opferung des Isaak fehlt gegenüber Bet Alfa. Dafür ist die künstlerische Qualität eine ganz andere als dort; es ist ein weiteres Zeugnis einer liberaleren jüdischen Frömmigkeit aus der ersten Hälfte des 4. Jh.s. Und erst recht erstaunlich: Eine der Widmungsinschriften nennt als Stifter einen „Severus, Schüler der berühmtesten Patriarchen des Sanhedrin“. Also auch im Umkreis des Sanhedrin wurden solche halbmythologischen Darstellungen akzeptiert. Als die Synagoge im 5. Jh. zerstört worden war, folgten noch zwei Neubauten in Basilikaform an gleicher Stelle. Die ältere dieser Nachfolgesynagogen wurde im 7. Jh. zerstört, vielleicht bei der byzantinischen Rückeroberung des Landes (628) nach dem Persereinfall, weil die Juden mit den Persern gemeinsame Sache gemacht hatten. Die darauf folgende letzte Synagoge ging Mitte des 8. Jh.s unter, als die Abbasiden aus Bagdad die neuen Herren des Landes wurden. Die Mosaikdarstellungen, die nicht jüdischer Orthodoxie entsprechen, hatten ein Nachspiel in der jüngsHammam Suleiman im Nationalpark
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