2/2024 15 hofe zu Homburg vor der Höhe wieder aufgebaut wurde.“ Dieses „unerhellte Dunkel“ bleibt bis heute: wir wissen nicht viel über die Entstehung dieses Baues; oft waren es ja heimkehrende Pilger, die einen Nachbau errichteten oder es waren Gelübde. Bei der Grabkapelle in Gelnhausen wissen wir über die Gründe zur Errichtung nichts, nur, dass sie um 1490 errichtet wurde. Auch wenn ihre bauliche Gestalt der „Aedicola“ in Jerusalem zu dieser Zeit entspricht, so kann Dalman eine interessante Feststellung machen: „Die ganze Anlage im Inneren wie im Äußeren gibt sich als eine unmittelbare Nachbildung nicht der Grabkapelle von Jerusalem, sondern des Heiligen Grabes von Nürnberg von 1459 …“ Dieses erwähnte Heilige Grab in Nürnberg ist nicht mehr erhalten, wir sind aber über seine Geschichte recht gut unterrichtet: „Im Jahr 1453 war GEORG KETZEL mit Kurfürst Friedrich II. von der Mark in Jerusalem, und 1459 ließ er auf dem damaligen „neuen Spitel Kirchhof“ jene Kapelle bauen…“ Dalman bemerkt bezüglich der Ähnlichkeit der Bauten: „Auch jemand, der nie in Jerusalem war, hätte den Nürnberger Bau in dieser Weise nachbilden können.“ Das heißt: Das Heilige Grab in Gelnhausen orientierte sich in erster Linie an diesem Vorbild, welches von Jerusalem-Pilgern errichtet wurde. Auch wenn das Nürnberger Vorbild heute nicht mehr vorhanden ist, gibt es einen „Nachbau“: im Jahre 1878 wurde vor der Nürnberger Lorenzkirche ein Wetterhäuschen errichtet, welches im Zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer fiel und dann zum „100. Geburtstag“ im Jahre 1978 wiederaufgebaut wurde. Kaum einer der zahlreichen Touristen in Nürnbergs Innenstadt käme wohl auf den Gedanken, dass dieses kleine Häuschen eine Reminiszenz an das Heilige Grab in Jerusalem ist. Doch kehren wir zurück nach Gelnhausen: Wir sind in der glücklichen Lage, auch etwas zur liturgischen Einbindung der Wetterhäuschen vor der Nürnberger Lorenzkirche Heilige Grab Gelnhausen – Bad Homburg Heilige Grab Gelnhausen – Bad Homburg Heiliges Grab auf dem Reformierten Friedhof
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