20 2/2024 ir berichteten schon in früheren Ausgaben unserer Zeitschrift, dass nach der erfolgreichen Renovierung der eigentlichen Grabkapelle als nächster Schritt genaue Untersuchungen des Bodenbelages der Kirche und die Restauration dieses Bodens vorgesehen waren. Zwar hat die Corona-Pandemie den Zeitplan völlig durcheinandergebracht, doch konnte im Sommer des Jahres 2023 eine weitere Phase der Restauration abgeschlossen werden: in sieben intensiven Arbeitstagen (und den dazugehörigen Nächten) wurde der Boden direkt vor dem Eingang des Heiligen Grabes geöffnet, um archäologische Untersuchungen durchzuführen. Erinnern wir uns an die Arbeiten, die an der „Edicola“ ausgeführt wurden: sofort nach dem Osterfest 2016 wurde diese Renovierung begonnen und sollte bis zum Osterfest 2017 abgeschlossen sein. Um diesen ehrgeizigen Zeitplan einzuhalten, wurde vor allem in der Nacht gearbeitet, um den Gottesdienst und die Verehrung (Besuch) möglichst wenig einzuschränken. Ich war in dieser Zeit Organist der Grabeskirche und hatte jeden Morgen die Möglichkeit, den Fortschritt der Arbeiten zu beobachten. Durch die zahlreichen Erdbeben war vor allem die Nordseite in Mitleidenschaft gezogen worden, und dort wurde nach Entfernung der hässlichen Stützgerüste Stein für Stein der äußeren Mauerstruktur abgenommen und mittels eines Aufzuges auf Emporen der Franziskaner im Ostteil der Kirche gebracht, wo in einem Labor jeder einzelne Stein genauestens untersucht wurde. Nach Reinigung und ggf. Ergänzungen wurden die Steine in riesigen Regalen gelagert, bis sie wieder an ihrem alten Platz eingefügt wurden. Alle diese Arbeiten wurden von griechischen Spezialisten ausgeführt, die dem „Personal“ der Grabeskirche von Zeit zu Zeit auch Einblicke in ihre Arbeit gegeben haben. Für mich bleibt es ein unvergessliches Erlebnis, als uns in einer Art „Röntgen-Verfahren“ gezeigt wurde, dass im Bereich des eigentlichen Grabes (im Inneren als „Bank“ erkennbar) noch der gewachsene Fels vorhanden war. Der Boden der Grabeskirche – es fällt Licht in das Dunkel der Jahrhunderte Petrus Schüler W Fußboden in der Rotunde der Grabeskirche © Igor Hollmann
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