Im Land des Herrn | 78. Jahrgang | 2024 - 2

24 2/2024 er erste Eindruck, den ich beim Betreten der Stadt hatte, war, dass es schwierig war, zu verstehen, wo man sich befand, dass es sehr schwierig war, Orte wiederzuerkennen, die man bis dahin kannte. Sie waren nicht mehr wiederzuerkennen. Etwas Ähnliches habe ich 2014/15 in Aleppo erlebt. Selbst diejenigen, die bei mir waren, waren sehr betroffen. Wir gingen schweigend durch die Straßen. Alles ist zerstört, es ist sehr schwierig, ein einziges intaktes Haus zu finden. Selbst diejenigen, die hier und da in Häusern leben, haben zwar ein Dach über dem Kopf, aber sie leben in unzumutbaren Zuständen. All dies ist sehr traurig, ja sogar zermürbend. Ich war fast vier Tage lang dort. Ich wollte bei ihnen sein. Ich wollte bei ihnen sein, und das habe ich getan. Ich habe alle Familien getroffen, was einfach war, weil sie alle am selben Ort wohnen. Natürlich habe ich auch die orthodoxe Gemeinde besucht. Der Bischof und der Pfarrer haben mich gut aufgenommen, es war gut, zusammen zu sein. Ich habe versucht, ihnen allen zuzuhören, einem nach dem anderen. Ich habe versucht, mich jedem einzelnen von ihnen vorzustellen. Ständig hörte man Feuergefechte, Explosionen. Manchmal ganz nah, manchmal weiter weg. Aber kontinuierlich. Kardinal Pizzaballa in Gaza Petrus Schüler Am 16. Mai 2024 reiste Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, in den nördlichen Gazastreifen und besuchte die Gemeinde der Heiligen Familie. Er blieb vier Tage lang bei den Gläubigen und spendete zwei Jungen das Sakrament der Firmung. Er hörte sich die Geschichten der Menschen an, sah ihre Tränen. Bei seiner Rückkehr nach Jerusalem gab er sichtlich erschöpft eine Pressekonferenz. Lassen wir ihn selbst zu Wort kommen: D In der Schule der Rosenkranzschwestern in Gaza verarbeiten Jugendliche ihre Traumata

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